Prof. Dr. phil. Werner Lindner brachte es auf den Punkt, als er 2012 in seiner Publikation Political (Re-)Turn? Impulse zu einem neuen Verhältnis von Jugendarbeit und Jugendpolitik schrieb: "Eine eigenständige Jugendpolitik wird entweder auf der kommunalen Ebene stattfinden, oder gar nicht."
In Eppelborn ist seit gestern klar: Jugendarbeit und Jugendpolitik haben noch ihren Platz in unserer Gemeinde - nach einigem hin und her schließlich auch über Parteigrenzen hinaus.
Dass es gelungen ist, subjektive Ressentiments gegen junge Leute und gegen ein Jugendzentrum, aber auch wirkliche Sorgen und Befürchtungen der Anwohner ernst zu nehmen und sich am Ende des Tages dann doch dafür zu entscheiden, offener Jugendarbeit und damit auch den Eppelborner Jugendlichen wieder Raum zu geben, zeichnet die Entscheidung des gestrigen Abends aus.
Ortsvorsteher Berthold Schmitt war bereits mit Eppelborner Jugendlichen vor Ort und besichtigte die Räume, die künftig ein lebendiges und attraktives Jugendzentrum beheimaten sollen. |
Zunächst liegt der Ball nun bei der Verwaltung im Eppelborner Rathaus, die mit dafür Sorge zu tragen hat, dass notwendige Formalitäten zügig und zielorientiert erledigt werden. Anschließend liegt es dann an den Jugendlichen selbst, zu zeigen, dass sie diese Chance nutzen. Das Wichtigste wird nun die Kommunikation mit den Bürgerinnen und Bürgern, die in der Bahnhofstraße und Am Markt wohnen, sein. Ihr kommt dabei auf mittlere und lange Sicht eine besondere Bedeutung zu.
Eine möglichst breite Akzeptanz und damit eine langfristige Sicherung dieses zentralen Standorts gibt es sicherlich nicht geschenkt - sie muss erarbeitet werden.
Um es frei nach den Worten Bismarcks auf den Punkt zu bringen:
Das Projekt JUZ Bahnhofstraße wurde gestern in den Sattel gesetzt.
Nun muss es zeigen, dass es reiten kann.
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