Freitag, 3. April 2020

Kritische Infrastruktur vor dem Hintergrund der Corona-Krise - Besuch in der Groß-Kläranlage Saarbrücken-Burbach

Die sogenannte Kritische Infrastruktur ist ein Eckpfeiler unserer Zivilisation. Nur wenn sie reibungslos funktioniert, kann unser Leben seinen gewohnten Gang gehen. Trotzdem nehmen wir sie wie selbstverständlich: unsere Gesundheitsversorgung, die Versorgung mit elektrischem Strom, mit Gas, mit Fern- oder Nahwärme, die Versorgung mit frischem, kristallklarem Wasser aus dem Wasserhah und natürlich auch die Entsorgung unserer Abwässer. Dabei ist es eben keineswegs selbstverständlich, dass eine solche Infrastruktur vorhanden und intakt ist, wie auch der Blick in andere Länder dieser Welt schnell zeigt.
In Krisenzeiten ist es noch wichtiger , dass die Politik auch hier stets einen Blick darauf hat, sich informiert und sich auch selbst immer wieder auch für die Herausforderungen sensibilisiert. Gemeinsam mit meinen beiden Kollegen im sogenannten Corona-Ausschuss des Landtages, Raphael Schäfer und Marc Speicher, besuchte ich deshalb gestern die mit Abstand größte Kläranlage des Entsorgungsverbandes Saar (EVS).





Die Abwässer von rund 200.000 Menschen werden in Saarbrücken-Burbach geklärt und gereinigt. Die große Kläranlage ist somit die größte Einrichtung ihrer Art im Saarland und damit von enormer Bedeutung. EVS-Geschäftsführer Georg Jungmann ließ es sich nicht nehmen. uns selbst durch die Anlage 45.000 Quadratmeter große Anlage zu führen und uns gemeinsam mit dem Betriebsleiter die EVS-eigene Pandemie- und Krisenprävention, den Schutz vor Cyberangriffen und auch die moderne Technik zur Abwasserreinigung zu erläutern.
Die 1989 gebaute und immer wieder technisch aufgerüstete Kläranlage in Burbach ist ein Aushängeschild für den EVS und gleichzeitig ein Paradebeispiel dafür, dass ein zukunftsorientierter Entsorgungsverband die Abwässer nicht nur reinigt, sondern sie sich auch gleichzeitg wieder zu Nutze machet um einerseits Kosten stabil zu halten und andererseits auch einen erheblichen ökologischen Mehrwert zu schaffen.
So fault beispielsweise der Klärschlamm in großen Türmen und produziert Methangas, dass die gesamte Anlage beheizt und sie mit der Hälfte der benötigten Elektrizität versorgt. Photovoltaik und ein hochmodernes virtuelles Kraftwerk zur Optimierung des Energieverbrauchs tragen ebenfalls dazu bei, dass sich die Anlage ein weiten Teilen selbst versorgen kann.

Der EVS führt im hauseigenen, akkreditierten Labor Analysen aller Arten durch (Abwasser, Oberflächenwasser, Grundwasser, Trinkwasser, Klärschlämm, Boden, Bioabfall/Kompost). Jährlich werden hier 5.000 bis 6.000 Proben mit mehr als 60.000 Einzelanalysen untersucht.

Auch im Namen meiner Kolleginnen und Kollegen in der CDU-Landtagsfraktion sage ich den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des EVS aber auch den Beschäftigten in allen anderen Einrichtungen unserer Kritischen Infrastruktur ein herzliches Dankeschön für ihre hervorragende  Arbeit!