Es ist eine Frage des Respekts vor den ehrenamtlichen und hauptamtlichen Akteuren und darüberhinaus auch eine ganz grundsätzliche Aufgabe von uns Abgeordneten, dass wir uns als Vertreter der Legislative vor Ort unser eigenes Bild von den Maßnahmen machen, die die Exekutive angeordnet und in die Wege geleitet hat. Dies gilt insbesondere, wenn notwendige Maßnahmen so einschneidend sind, wie in der aktuellen Krise, in der es um die Gesundheit und zum Teil auch um das Leben der Menschen geht, denen wir verantwortlich sind.
Gestern Vormittag besuchte ich deshalb gemeinsam mit meinen beiden Saarlouiser Freunden und Kollegen Marc Speicher und Raphael Schäfer das Coronavirus-Abstrichzentrum auf dem Gelände der Ford-Werke in Saarlouis. Dort sind neben Ärzten des Gesundheitsamtes und Soldaten der Bundeswehr auch ehrenamtliche Helfer des DRK, des Malteser Hilfsdienstes sowie der DLRG im Einsatz.
Bis zu 600 Abstriche täglich könnte das Abstrichzentrum auf dem Areal der Saarlouiser Ford-Werke während der Öffnungszeiten von 10 Uhr bis 14 Uhr leisten. Die Helferinnen und Helfer sind bestens organisiert, die Infrastruktur, die der Landkreis Saarlouis bereitgestellt hat, ist den Gegebenheiten in bester Weise angepasst.
Tatsächlich sind es täglich meist zwischen 100 und 200 Besucher, die sich vom ärztlichen Fachpersonal einen Rachenabstrich zur Feststellung einer Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 machen lassen.
Die Abläufe sind dabei klar geregelt: Eine kurze Befragung am Eingang entscheidet, ob ein Test durchgeführt wird oder nicht. Entscheidend ist dabei nicht, ob die Besucher des Abstrichzentrums aus dem Landkreis Saarlouis, einem anderen Landkreis oder sogar aus einem anderen Bundesland kommen, sondern lediglich, ob sie eine ärztliche Überweisung vorzeigen können. Ist dies der Fall, so können sie sich in die Schlange vor dem als "Schwarzbereich" gekennzeichneten Untersuchungsbereich einordnen, wo dann mit einem Watteträger ein Rachenabstrich durchgeführt wird. Der eigentliche Prozess der Untersuchung bzw. des Rachenabstrichs dauert nur etwa fünf Minuten.
Dabei brauchen die Menschen ihr Auto nicht zu verlassen: Es funktioniert alles wie in einem Drive-Inn. Ein Herunterlassen der Seitenscheiben und ein Öffnen des Mundes genügt.
Ich bedanke mich sehr herzlich beim Team des Abstrichzentrums Saarlouis für den interessanten Einblick in ihre Tätigkeit und in die Abläufe vor Ort. Und ich wünsche ihnen - ebenso wie allen Saarländern von Herzen: Bleiben Sie gesund!