Donnerstag, 28. Mai 2020

Landarztquote im Saarland: Kaum beschlossen, schon eine Erfolgsgeschichte.

Gerade erst haben wir im Landtag mit dem Landarztgesetz die Weichen für eine zukunftsorientierte hausärztliche Versorgung auch in den ländlichen Räumen des Saarlandes gestellt. Doch schon jetzt zeichnet sich eindrucksvoll ab, dass unser Gesetz, das vorletzten Mittwoch (13.Mai) beschlossen wurde, auf dem besten Wege ist, eine Erfolgsgeschichte zu werden.
Mit Beginn des Wintersemesters 2020/2021 sollen bis zu 7,8 % der Studienplätze der Humanmedizin an der Universität des Saarlandes im Rahmen einer sog. Landarztquote vergeben werden. Auf diese 22 Studienplätze haben sich schon jetzt, eine Woche nach Beginn der Bewerbungsfrist und der Freischaltung des Online-Portals für Bewerberinnen und Bewerber, bereits sechzig junge Menschen beworben.

Die Bewerberinnen und Bewerber müssen sich, wenn sie ausgewählt werden, vertraglich verpflichten, nach Abschluss ihres Studiums und ihrer fachärztlichen Weiterbildung in der Allgemeinmedizin für zehn Jahre in der hausärztlichen Versorgung in unterversorgten und von Unterversorgung bedrohten ländlichen Regionen des Saarlandes tätig zu sein. Zunächst allerdings müssen sie in einem speziellen Bewerbungsverfahren unter Beweis stellen, dass sie hierfür besonders geeignet sind.

Als gesundheitspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion im Saarländischen Landtag bin ich natürlich glücklich, dass unser Gesetz tatsächlich auch so einschlägt, wie wir uns das erhofft haben. 
Nur so kann es uns gelingen, dem einem drohenden Mangel an Hausärzten insbesondere im nördlichen Saarland erfolgreich entgegenzutreten.
Auch unsere Gesundheitsministerin Monika Bachmann (CDU) zeigt sich begeistert: "Es freut mich sehr, dass so viele junge und motivierte Menschen das Studium im Rahmen der Landarztquote hier bei uns im Saarland aufnehmen wollen. Das zeigt, dass wir mit dem neuen Gesetz einen wichtigen und vor allem attraktiven Anreiz geschaffen haben, mit dem wir die hausärztliche Versorgung im Saarland auch in Zukunft sichern können“, bekräftigte die Ministerin gegenüber dem Saarländischen Rundfunk (SR).


Hintergrund:

Von rund 660 niedergelassenen Hausärztinnen und Hausärzten im Saarland haben fast 38 Prozent das 60. Lebensjahr überschritten. Landesweit arbeiten bereits knapp 19 Prozent über das 65. Lebensjahr hinaus. Vergangenes Jahr sind im Saarland 23 Hausärztinnen und Hausärzte in den verdienten Ruhestand gegangen. Im gleichen Zeitraum wurden jedoch nur lediglich sechzehn neue Anerkennungen mit der Weiterbildung Allgemeinmedizin erteilt worden.
Wir brauchen also dringend Studienplätze für hausärztlich orientierte Bewerberinnen und Bewerber und müssen junge Mediziner möglichst früh für eine hausärztliche Tätigkeit begeistern.