Familienministerin Monika Bachmann hat heute im Rahmen einer digitalen Pressekonferenz die Forschungsergebnisse einer empirischen Befragung von Kindern und Jugendlichen im Saarland zur Corona-Krise und zu weiteren jugendpolitischen Themen vorgestellt. Gemeinsam mit meinem Kollegen Timo Mildau habe ich mir die Ergebnisse angesehen. Dass 1.700 Jugendliche und junge Erwachsene
an den wissenschaftlichen Befragungen des iSPO-Instituts Saarbrücken teilgenommen haben, ist eine gute Ausgangslage, um allgemeine Rückschlüsse zu ziehen.
Die Befragung, die vom Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie beauftragt wurde, liefert uns wichtige Hilfestellungen für politische Entscheidungen.
„Mehr als die Hälfte der jungen Leute war im vergangenen Jahr zufrieden mit dem Management der Corona-Krise. Das ist eine wichtige Erkenntnis, denn diese Generation ist in besonderem Maß von den pandemiebedingten Einschränkungen betroffen, tragen sie aber mit. Aufholbedarf sehen die Befragten vor allem beim Digitalen Lernen“, hebt Timo Mildau hervor, der jugendpolitische Sprecher unserer CDU-Landtagfraktion.
Er zeigt sich aber - ebenso wie ich - sehr bestürzt über die Tatsache, dass fast die Hälfte der 15- bis 17-jährigen Mädchen schon einmal online eine versuchte Kontaktaufnahme durch einen Fremden erleben musste!
Das zeigt uns, dass wir hier noch mehr Aufklärung betreiben und gegebenenfalls auch repressiv ansetzen müssen. Vor allem wenn sich, wie beim sogenannten Cyber-Grooming, Erwachsene als Kinder ausgeben, um Kontakte zu Minderjährigen aufzubauen, muss mit aller Härte des Gesetzes eingeschritten werden!
Auf der anderen Seite freut es mich, dass die Kids heutzutage die verfügbaren Ansprechpartner bei familiären oder persönlichen Problemen kennen. Ein enges Netz an Angeboten im psychosozialen Bereich wird immer wichtiger und das sehe ich im Saarland gegeben.
Hintergrund
An der empirischen Befragung zu insgesamt 10 großen jugendpolitischen Themenbereichen haben rund 1.700 Jugendliche und junge Erwachsene teilgenommen. Sie reflektieren die Meinungen, Sichtweisen und Wünsche der jungen Menschen im Saarland. Die Befragung fand in der Zeit von September bis November 2020 statt, also in einer Zeit, in der in den Schulen zum Teil wieder Präsenzunterricht stattfand und die Kontakteinschränkungen nach dem ersten Lockdown im März wieder weitgehend aufgehoben waren.
„Die Auswertungen liefern sehr aktuelle Einblicke, zum Teil auch Ergebnisse, die überraschend sind. In der Gesamtbetrachtung spiegeln die Ergebnisse vor allem ein sehr positives Bild der Grundhaltungen der saarländischen Jugend wider“, so Bachmann.
Die Ergebnisauswertungen gliedern sich in 10 Themenbereiche: „Die Corona-Krise aus Sicht der Jugendlichen und jungen Erwachsenen“, „Digitales und neue Medien“, „Was beschäftigt die saarländische Jugendlichen und jungen Erwachsenen heute für ihre Zukunft?“, „Umgang mit familiären/ persönlichen Problemen“, „Freizeit und Mobilität“, „Mitbestimmung und Partizipation“, „Freiwilligendienste und ehrenamtliches Engagement“, „Religion, Werte und Politik“, „Europa und Interkulturalität“ sowie „Migration und Einwanderung“.
Die Befragung der jungen Menschen erfolgte im Rahmen der Erstellung des 5. Kinder- und Jugendberichts für das Saarland. Die Ergebnisse sind ab morgen unter www.soziales.saarland.de zu finden.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen