Mittwoch, 24. November 2021

MdL vor Ort: Mit dem AK Arbeitnehmerschaft bei ThyssenKrupp-Gerlach in Homburg-Beeden

Das Saarland hat ein Herz aus Stahl. Und das muss weiter schlagen. Wir sind uns als CDU-Landtagsfraktion sehr bewusst, wie wichtig die Industriearbeitsplätze bei uns an der Saar sind. Und wir sind uns auch vollkommen bewusst, welche Gefahren den Arbeitnehmern in der Industrie und bei den Zulieferern, ihren Familien und der Gesellschaft insgesamt drohen, wenn die notwendige Transformation unserer Wirtschaft zu einseitig und zu oberflächlich gedacht wird. 
Umso wichtiger ist es für uns, dass wir uns als CDU-Fraktion immer wieder vor Ort unser eigenes Bild sowohl von der Leistungsfähigkeit unserer Wirtschaft machen, uns genauso aber gerade auch die Sorgen, die Ängste und die Nöte der Beschäftigten anhören. Gestern besuchten wir vor diesem Hintergrund das Homburger Werk von ThyssenKrupp-Gerlach und suchten dort den Austausch mit Gerlach-Geschäftsführer Dr. Franz Eckl sowie dem Betriebsratsvorsitzenden Franz-Josef Altherr.



"ThyssenKrupp Gerlach in Homburg ist eines der wichtigsten Industrieunternehmen bei uns im Saarland!" Das betonte gestern noch einmal mein Freund und Landtagskollege Marc Speicher anlässlich unseres Besuches bei dem Homburger Traditionsunternehmen, das trotz drohender politischer Fehlentscheidungen in Berlin (noch) optimistisch in die Zukunft schaut.
Nicht ohne Grund wurden gerade erst fette 80 Millionen Euro investiert, damit in Homburg die modernste Schmiedelinie der Welt entstehen konnte. 
Gerlach-Chef Dr. Franz Eckl und der Betriebsratsvorsitzende Franz-Josef Altherr ließen es sich nicht nehmen, uns persönlich die rund 15 Meter hohe, neue Schmiedepresse zu zeigen, die mit einer Presskraft von unglaublichen 16.000 Tonnen aus den zugelieferten Stahlstäben pro Jahr bis zu 360.000 Bauteile insbesondere auch zum LKW-Bau schmiedet. 
So entstehen in dem Homburger Traditionswerk, das im nächsten Jahr sein 75jähriges Bestehen feiert und für rund 750 Menschen Lohn und Arbeit bringt, vor allem hochwertige Kurbelwellen und Fahrzeugachsen.

Neben dem Stahl sind vor allem Strom und Gas die wichtigsten Rohstoffe, die das Werk benötigt. Durch seine Innovationskraft konnte der Verbrauch dabei in den letzten Jahren um satte 40 Prozent gesenkt werden. Das Unternehmen ist damit ein Vorbild. 
Schaut man sich aber ganz aktuell an, was die sogenannte neue "Ampel-Koalition" zum Thema Industrie in ihren Koalitionsvertrag geschrieben hat, versteht man, dass Unternehmensleitung, Betriebsrat und Mitarbeiterschaft die Sorgenfalten auf der Stirn haben. 

Auch uns als CDU treibt sie Sorge um. Wir sind uns der Tatsache sehr bewusst, dass ein Umbau unserer Wirtschaft nicht von oben diktiert werden darf, denn das funktioniert nicht. Stattdessen muss die wichtige und auch notwendige Transformation massiv unterstützt werden. Sie kann nur mit den Unternehmen gelingen, nicht aber ohne sie.

Machen wir uns nichts vor: Alle Produkte, die heute in Deutschland hergestellt werden, werden auch dann weiter produziert, wenn unsere Betriebe durch eine fehlgeleitete Politik aus dem Berliner Elfenbeinturm heraus nicht mehr wettbewerbsfähig sind.
Sie werden eben nur woanders produziert. Vornehmlich in China, Indien und anderen Ländern in Südostasien. Und sie werden dort weniger sauber und weniger sozial produziert.
Eine solche Politik nutzt unserem Klima überhaupt nicht. Aber sie würde unsere Betrieb, unser Land und die Menschen in unserem Land ruinieren.

Ich kann jedem nur raten, sich den neuen Koalitionsvertrag der "Berliner Ampel" anzuschauen und selbst nachzulesen, an welcher Stelle und in welchem Kontext das Wort "Industrie" in dieser Vereinbarung noch vorkommt und wie oberflächlich, wie theoretisch und wie abstrakt es behandelt wird. 
Ich verstehe die Sorgen der Menschen bei Saarstahl, bei Dillinger, in den Ford-Werken oder bei Gerlach vor diesem Hintergrund sehr gut. Als Landtagsmitglied, als Gewerkschafter, als Arbeiterkind und als jemand, der körperliche Arbeit nicht nur aus Erzählungen kennt, kämpfe ich aus Überzeugung für die Interessen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. 
Wir brauchen Unternehmen wie ThyssenKrupp-Gerlach.
Unser Land braucht Unternehmen wie ThyssenKrupp-Gerlach.

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