Donnerstag, 11. November 2021

Saar-Fastnachter starten in die fünfte Jahreszeit: Sessionseröffnung in der Neunkircher Gasgebläsehalle

Am elften Tag im elften Monat, zur elften Minute der elften Stunde. Das ist der Moment, dem 2021 vielleicht mehr denn als je zuvor die Protagonisten des Saarländischen Karnevals entgegenfieberten. Und ich bekenne es ganz offen: Auch ich bin ein Fan dieses ganz besonderen Brauchtums, das  - wie es Jaques Tilly, der legendäre Wagenbaumeister des Düsseldorfer Straßenkarnevals einmal formuliert hat - unendlich viele Facetten hat und "unter der Narrenkappe durchaus auch viel Widersprüchliches versammelt."
Stehen Jux  und Dollerei, karnevalistischer Tanzsport und vor allem auch teils plumper, teils feinsinniger Humor unübersehbar im Vordergrund, so verbergen sich dahinter durchaus aber auch ganz grundlegende Werte wie Liberalismus und Aufklärung.
Besonders liebe ich an Faasend das spitzzüngige gereimte Wort guter Büttenredner und die oft mit viel Lokalkolorit verbundene Situationskomik in den Prunksitzungen vom großen Mainz bis in die kleine Habach. Genau aus diesem Grund war es natürlich überhaupt keine Frage, dass ich ebenso wie unser Ministerpräsident Tobias Hans und auch weiteren Kolleginnen aus dem Saarländischen Landtag sehr gerne die Einladung zur Sessionseröffnung des Verbands Saarländischer Karnevalsvereine (VSK) und des Neunkircher Karnevalsausschusses (NKA) in der ehemaligen Gebläsehalle des Neunkircher Stahlwerkes sehr gerne angenommen habe.


Der Pandemie selbstbewusst durch ein gut organisiertes und kontrolliertes 3G-Regime trotzend, erwartete die zahlreichen Gäste in der Gasgebläse ein buntes Programm, gekonnt moderiert von VSK-Präsident Hans-Werner Strauß und NKA-Präsident Karl Albert und musikalisch unterlegt von der Gruppe Tinnitus.
Eine spürbare Rückkehr der Lebensfreude mischte sich dabei mit der gebotenen Vorsicht und dem Bewusstsein, dass "Corona" noch lange nicht vorbei sein wird - und dass gerade auch die Küsschen links und rechts noch lange nicht wieder opportun sein werden. So muss dann eben das Selfie quasi als virtuelles Bützje an diese Stelle treten (wie hier mit Julia Albert und VSK-Ehrenpräsident Horst Wagner).

MP Tobias Hans rief vor dem Hintergrund der Pandemie ebenso wie Hans-Werner Strauß zu Vorsicht und Rücksicht im Miteinander auf, betonte aber gleichzeitig auch wie wichtig es ist, gemeinsam wieder Kultur, Brauchtum und Gemeinschaft zu leben und zu erleben.

Auch ich beobachte die täglichen Zahlen und Entwicklungen sehr genau und mit größter Sensibilität. Und ich bin mir sicher, dass die Worte "Inzidenz" und "Hospitalisierungsrate" ebenso wie der "R-Wert" unser Leben noch eine ganze Weiler prägen werden. Aber auch ich bin der Meinung, dass der Mensch als soziales Wesen kulturelle Veranstaltungen braucht.
Deshalb soll die Faasend und deshalb soll auch vieles andere möglich sein und möglich gemacht werden. Notfalls auch mit der Einschränkung "Nur für Geimpfte und nachweislich Genesene".
Und das dann auch in Fußballstadien. Punkt.

 

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