Montag, 5. September 2022

Landesregierung täuscht Schüler und Eltern bei G9 - Einschulung weiter faktisch in G8!

Die Schülerinnen und Schüler, die heute in die Klassenstufe 5 am Gymnasium starten sind ebenso wie die Kinder in der der jetzigen Klassenstufe 6 – anders als angekündigt – nach wie vor im achtjährigen Gymnasium. Der Stoff, die Inhalte, die Lernmenge, die Bücher - nichts hat sich geändert.
Es wurde zudem völlig verschlafen, dass die verlängerte Schulzeit am Gymnasium zuerst einmal ein beschlossenes G9-Gesetz braucht, bevor eine Umsetzung erfolgen kann. Dass die ganz elementaren Grundlagen nicht rechtzeitig geschaffen wurden, ist ein Desaster: Nichts ist geklärt.
Die gesamte Schulgemeinschaft, Lehrerinnen und Lehrer ebenso wie die Schüler, werden vom zuständigen Bildungsministerium im Dunkeln gelassen, wie es weitergehen soll. Verantwortliche Politik sieht anders aus.

„Das sind grobe handwerkliche Fehler, die die Landesregierung hier begeht. Per ordre de mufti sollte in Deutschland nicht regiert werden -  und doch lässt die Landesregierung die Schulgemeinschaft weiter darüber im Unklaren, was genau kommen soll. Die konkrete Ausgestaltung bleibt weiterhin eine Blackbox“, so Jutta Schmitt-Lang, bildungspolitische Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion. 

Das sieht auch CDU-Chef Stephan Toscani so: „Gleiche Inhalte, gleiche Stundenzahl, gleiche Bücher – nichts hat sich verändert. Das neunjährige Gymnasium hat bislang nicht einmal eine Rechtsgrundlage. Die Landesregierung tut aber so, als wäre für das neue Schuljahr alles geklärt. Damit missachtet die Landesregierung das Parlament. Wir fordern die Bildungsministerin auf, sich an Recht und Gesetz zu halten und unverzüglich einen G9-Gesetzentwurf vorzulegen“, so der Fraktionsvorsitzende der CDU im Landtag.

Jutta Schmitt-Lang weist zudem darauf hin, dass die angekündigte Verlängerung der gymnasialen Schulzeit bei den Landkreisen und dem Regionalverband erhebliche Mehrkosten verursachen wird. Diese müssten vom Land nach dem Konnexitätsprinzip mitfinanziert werden. Sie fordert die Landesregierung auf, ein Gutachten erstellen zu lassen und auf Basis dessen, Haushaltsvorsorge zu treffen.


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