Gemeinsam mit meinem Freund und Kollegen Hermann Scharf, dem Vorsitzenden des Landtagsausschusses für Arbeit, Soziales, Frauen und Gesundheit, sowie mit weiteren Ausschussmitgliedern bin ich zurzeit in Berlin und besuche den Deutschen Pflegetag. Heute und morgen treffen sich hier Pflegeexperten aus ganz Deutschland und darüber hinaus. Es ist der führende Fachkongress für die beruflich Pflegenden.
Gerade in der aktuellen Zeit, in der noch immer eine Pandemie, aber auch weitere Krisen das Geschehen prägen, ist es umso wichtiger, aktuelle Herausforderungen und Belange auch der Pflegefachkräfte zu besprechen und zu diskutieren - und auch zu handeln!
Pflegebedürftige Menschen verdienen die beste Pflege, das geht nur mit gut ausgebildeten Pflegekräften und ausreichend Personal. Pflege wird immer anspruchsvoller, weil Pflegebedürftigkeit differenzierter wird und der Fachkräftemangel zu großen Belastungen führt. Das Selbstbewusstsein des Berufsstandes ist zu Recht gewachsen, Erwartungen und Anforderungen haben sich verändert.
Vor diesem Hintergrund ist der Deutsche Pflegetag mehr denn je nicht nur eine Informations- und Weiterbildungsplattform, sondern vor allem auch ein wichtiges Sprachrohr für die Forderungen, Wünsche und Nöte der Pflegenden in Richtung Politik und Gesellschaft.
Durch die Corona-Pandemie wurde deutlich, wie wichtig es ist, gut ausgebildete Pflegekräfte in unseren Krankenhäusern und Seniorenheimen zu haben. Dementsprechend muss es unser aller Ziel sein, die Attraktivität der pflegerischen Ausbildung und auch die Qualität der Ausbildung zu halten und weiter zu modernisieren.
Wir müssen Menschen für die Pflege gewinnen und wir müssen die Fachkräfte, die vor allem aufgrund der sehr hohen Belastungen in ihrer täglichen Arbeit dem Beruf den Rücken gekehrt haben, wieder zurück gewinnen. Es reicht nicht, wie es Minister Dr. Magnus Jung im Saarland angekündigt hat, in erster Linie im Ausland nach Fachkräften zu suchen und sie für unser Gesundheitssystem zu rekrutieren.
Pflege muss auch wieder aus der Mitte unserer Gesellschaft kommen und in die Mitte unserer Gesellschaft rücken. Das ist die Verantwortung, die wir als Politik haben und das ist auch die Verantwortung, die die Gesundheitsminister im Bund und auch bei uns im Land ganz persönlich übernehmen müssen.
Wenn ein Gesundheitsminister so laut wie Karl Lauterbach heute in seiner Rede auf dem Pflegetag betont, dass die Pflege und das Gesundheitssystem in Deutschland besser sind als in anderen Ländern Europas, so sei ihm gleichzeitig auch gesagt: Besser war noch nie ein Begriff für gut!
Wir brauchen gute Pflege!
Gute Pflege bedeutet, dass die kranken und zu pflegenden Menschen so gut wie möglich versorgt sein müssen.
Gute Pflege bedeutet aber auch, dass die Berufsbilder der Pflegenden attraktiv sein müssen und dass die tägliche Arbeit nicht als ausbeutend und belastend wahrgenommen wird.
In den vergangenen Jahren ist es gelungen - nicht zuletzt auch durch ganz persönliche Initiativen der früheren Gesundheitsministerin Monika Bachmann - die Zahl der Auszubildenden wieder zu steigern.
Dieser Weg muss fortgesetzt werden!
Gleichzeitig muss der Stimme der Pflegenden noch mehr Kraft verliehen werden. Deshalb braucht es bundesweit Pflegekammern und deshalb braucht es auch im Saarland eine Pflegekammer.
Auch das wurde auf dem Deutschen Pflegetag zu Recht deutlich und laut gefordert.
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