Die Teilnahme an Gedenkveranstaltungen zum Volkstrauertag ist mir seit Jahrzehnten ein wichtiges Anliegen. Schon als Kind begleitete ich meine Eltern stets zur Kranzniederlegung am Denkmal für die Kriegsopfer unseres Dorfes vor dem Bürgerhaus in Habach und es ist auch heute noch für mich eine Selbstverständlichkeit, nicht nur an dieser Veranstaltung teilzunehmen, sondern sie auch an der Seite unseres Ortsvorstehers Peter Dörr und gemeinsam mit der Feuerwehr und dem DRK mitzugestalten.
Auch an der zentralen Gedenkveranstaltung des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge in der Saarbrücker Ludwigskirche und an den Gedenkstätten auf den Spicherer Höhen nehme ich seit Jahren teil, denn nur wer das Geschehene nicht vergisst und die Schatten der Vergangenheit nicht verdrängt, kann aus der Geschichte lernen und versuchen, Gegenwart und Zukunft besser zu machen.
Dass durch den völkerrechtswidrigen Angriff Russlands auf die Ukraine seit dem 24. Februar dieses Jahres wieder ein brutaler Angriffskrieg zu zigtausendfachem Blutvergießen auf europäischem Boden führt, ruft die Bedeutung, die Berechtigung und die Notwendigkeit des Volkstrauertages auf erschreckende Weise wieder in unser Bewusstsein.
Die Tatsache, dass der Krieg längst nicht nur in anachronistisch anmutender Form auf den Schlachtfeldern in der Ukraine stattfindet, sondern moderne Medien für einen Informations- und Cyberkrieg genutzt werden um Hass, Hetze, Falschinformation und Manipulation zu uns in die Wohnzimmer und in die Kinderzimmer zu tragen, macht es wichtiger denn je, die Erinnerung an Geschehenes, die Erinnerung an die schrecklichen Verbrechen des Nazi-Regimes und der diesem Regime in Verblendung folgenden Massen lebendig zu halten.
Auch heute sind wieder Parolen zu hören. Auch heute wird einem Volk, einer Nation mitten in Europa, das Existenzrecht abgesprochen. Und als hätten Sie gerade auch aus der deutschen Geschichte überhaupt nichts gelernt, treten ausgerechnet auch noch prominente Menschen auf und fordern unverblümt, dass die Opfer sich doch dem Aggressor fügen sollten.
Es ist beschämend.
Man könnte meinen, viele Zeitgenossinnen und Zeitgenossen hätten es verlernt oder vielleicht auch nie kennengelernt, andere Menschen als Individuum mit dem Recht auf Freiheit und auf Selbstbestimmung zu sehen.
Werte des Humanismus, der Aufklärung und des solidarischen Miteinanders werden ebenso wie die Zehn Gebote verdrängt, vergessen und als konservativ abgetan, wenn es dem eigenen Ich nutzt und Mann oder Frau für eigenes Versagen anderen die Schuld geben wollen.
Am Volkstrauertag geht es nicht nur darum, an die Opfer der Weltkriege zu erinnern. Gewalt, Hass, Krieg und Feindschaft zwischen Völkern, Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Ausgrenzung sind auch heute leider noch an der Tagesordnung.
Der Volkstrauertag mahnt uns deshalb: Seid wachsam!
Der Volkstrauertag sagt uns: Euer Platz ist an der Seite der Schwachen!
Ich bedanke mich gemeinsam mit Ortsvorsteher Peter Dörr ganz herzlich bei dem Fanfarenzug der Freiwilligen Feuerwehr Eppelborn, beim Löschbezirk Habach und beim DRK-Ortsverein Habach ganz herzlich dafür, dass sie unserer Gedenkveranstaltung in Habach einer würdigen Rahmen verleihen.
Ich bin all den Menschen dankbar, die am Volkstrauertag an der Veranstaltung vor dem Bürgerhaus ebenso wie am Gedenken in der Saarbrücker Ludwigskirche, den Spicherer Höhen oder auch an jedem anderen Ort teilnehmen und alleine schon durch ihr Erscheinen ein Zeichen setzen.
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