Es war dringend nötig und wir haben als CDU gehandelt: Deshalb haben wir schon 2021 die Weichen noch einmal neu gestellt. Neben Verbesserungen auch für pflegende Angehörige brachte das von der CDU noch in der letzten Periode auf den Weg gebrachte und 2022 in Kraft getretene Gesundheitsversorgungsweiterentwicklungsgesetz eine bessere Bezahlung für Pflegekräfte und vor allem auch eine Tarifpflicht mit.
Die nun im Entgeltatlas 2022 von der Bundesagentur für Arbeit vorgestellten Zahlen zeigen, dass sich bei der Bezahlung der Beschäftigten in der Altenpflege sehr viel getan hat. Dass heißt allerdings keineswegs, dass wir uns nun ausruhen können.
Durch eine Pflegekammer beispielsweise könnte sich die Pflege auf Augenhöhe mit anderen Professionen des Gesundheitswesens etablieren, und die Bedingungen in der Pflege so beeinflussen, wie es sich die Pflegekräfte wünschen.
Im vergangenen Jahr 2022 lag das Medianentgelt für eine Altenpflegefachkraft in Deutschland bei 3.611 Euro und stieg innerhalb eines Jahres um 7,98 Prozent an. Seit 2015 sind die Löhne für Altenpflegefachkräfte um 41 Prozent angestiegen, während alle anderen Branchen lediglich im Durchschnitt um gut 18 Prozent zugelegt haben.
In der Altenpflege liegen nun die Löhne gleichauf mit dem Median über alle Branchen, der bei 3.646 Euro liegt. Seit 2015 hat die Altenpflege damit einen Rückstand von über 500 Euro zu den anderen Löhnen aufgeholt.
Altenpflegefachkräfte in Baden-Württemberg erzielen das höchste Medianentgelt mit 3.807 Euro, in den Bundesländern im Osten verdienen Pflegefachkräfte im Median rund 3.200 Euro.
Die Gehälter von Pflegefachkräften im Saarland liegen mit rund 3.590 Euro im Medianeinkommen im bundesweiten Mittelfeld.
Zur Erläuterung:
Die Medianentgelte der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten stellen das mittlere Einkommen dar. 50 Prozent der Einkommen liegen jeweils darüber oder darunter. Medianentgelte sind nicht gleichzusetzen mit Durchschnittslöhnen, die eher höher liegen.
Eine Pflegekammer für das Saarland könnte die Wertschätzung für die Pflegeberufe weiter steigern und wichtige Impulse setzen!
Als CDU Saar stehen wir der Einrichtung einer Pflegekammer im Saarland weiterhin offen gegenüber.
Wir sind bereit, hier jegliche Unterstützung zu leisten. Der Wille dazu und die entsprechende Entscheidung für eine Kammer müssen aus unserer Sicht jedoch aus dem Bereich der Pflege selbst kommen, da die zusätzlichen Kammerbeiträge gerade für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in niedrigeren Lohnstufen ein wesentliches Kriterium darstellen.
Wenn über Pflege gesprochen und entschieden wird, sitzen viele Berufsgruppen mit am Tisch – die Pflege selbst oft aber nicht. Dabei braucht die Profession Pflege endlich eine starke Stimme in unserem Gesundheits- und Pflegewesen.
Das Pflege-Referat der Arbeitskammer ist meiner Meinung nach vor diesem Hintergrund bestenfalls eine Kompromisslösung. Sie ist zwar immerhin ein branchenspezifischer Ansprechpartner und auch eine Vertretung für den Pflegebereich. Sie ist jedoch kein unabhängiges Organ der Selbstverwaltung. Auf Dauer wird sie deshalb keine Zukunft haben können, wenn wir unsere Pflegekräfte wirklich ernst nehmen und die Pflege insgesamt nachhaltig stärken wollen.
Nur eine echte Pflegekammer kann wesentliche Bereiche der Weiterentwicklung von Pflege, wie die Berufs- oder die Weiterbildungsordnung, selbst gestalten und nur durch eine echte Pflegekammer kann die eigene Profession über Inhalte und Schwerpunkte entscheiden.
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