Montag, 30. Oktober 2023

Apotheken-Protest im November: Kundgebungen in Hannover, Dortmund, Stuttgart und Dresden

Während der Bundesgesundheitsminister eine Politik der äußerst ruhigen Hand pflegt und die Probleme in unglaublicher Arroganz ignoriert, brennt es in unserem Gesundheitssystem mittlerweile an allen Ecken.
Krankenhausinsolvenzen, ein gravierender Ärztemangel, die dauerhafte Schließung von Bereitschaftspraxen sowie die anhaltenden und weiter anwachsenden Engpässe in der Arzneimittelversorgung prägen mittlerweile täglich die Schlagzeilen in Presse, Funk und Fernsehen.
Nachdem bereits die Ärzteverbände immer drängender auf ihre Not hinweisen, legen nun auch die Apothekerinnen und Apotheker noch einmal nach und werden den November zum Protestmonat ausrufen. Die rund 18.000 Apothekenteams wollen in den kommenden Wochen weitere deutliche Zeichen gegen die zukunftsfeindliche Gesundheitspolitik der Bundesregierung setzen: 
Durch eintägige Apothekenschließungen und bundesweit vier zentralen Kundgebungen wollen die Apotheken noch einmal deutlich machen, dass es so nicht weitergehen kann und Bundesgesundheitsminister Lauterbach endlich handeln muss!
Die zentrale Kundgebung für den Bereich Westdeutschland, der neben dem Saarland die Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Hessen umfasst, findet am 15. November ab 12 Uhr im Park der Partnerstädte in Dortmund statt. An diesem Tag werden auch die Apotheken im Saarland geschlossen bleiben.
Am 8. November protestieren die Apothekenteams in Hannover, am 22. November in Stuttgart und am 29. November in Dresden.
Am 1. November gehen die Apothekenteams zudem gemeinsam mit Ärzten und Zahnärzten vor dem Landtag in Erfurt auf die Straße sowie und am 8. November in Schwerin.

"Mit den Apothekenschließungen und Kundgebungen im November setzt die Apothekerschaft ihre Proteste fort, die unter anderem bereits einen ganztägigen bundesweiten Protesttag am 14. Juni und mehrstündige Schließungen am 27. September beinhalteten", so die Bundesvereinigung der Deutschen Apothekerverbände (ABDA). 
Durch Lieferengpässe, Personalmangel und eine auf dem Niveau von 2004 eingefrorene Vergütung sei die Lage der Apotheken seit Jahren angespannt und die wohnortnahe Arzneimittelversorgung der Patientinnen und Patienten gerate durch den wirtschaftlichen Druck auf die Apotheken immer mehr in Gefahr.
Das alles führt dazu, dass die Apothekenzahl inzwischen auch im Europavergleich auf einem historischen Tiefstand ist: "Mit ihren Protesten fordert die Apothekerschaft die Bundesregierung auf, dringend das Honorar zukunftsgerecht anzupassen und die Apotheken solide zu finanzieren, statt - wie kürzlich geschehen - bewährte Strukturen in Frage zu stellen und eine zerstörerische Deregulierung in Richtung von Leistungskürzungen und einem Zwei-Klassen-Apothekensystem vorzuschlagen", betont die ABDA.


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