Sonntag, 28. Juli 2024

"Gemeinsam für den Frieden" - Ausstellung des Volkbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge im Bauernhaus Habach

Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge (VDK) hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Erinnerung an die Opfer von Krieg und Gewalt lebendig zu halten und zugleich ein Zeichen für den Frieden zu setzen. Die Pflege von Kriegsgräbern und die Auseinandersetzung mit der Geschichte und vor allem auch die Bildungsarbeit sind dabei zentrale Elemente unserer Arbeit.
Neben der Bildungsarbeit mit Schülerinnen und Schülern ist es für mich als Landesvorsitzender des Volksbundes wichtig, auf vielerlei Ebenen und auf vielerlei Arten die Menschen in unserem Land zu erreichen. Deshalb habe ich mich auch sehr gefreut, dass ich am vergangenen Sonntag gemeinsam mit der Vorsitzenden der Stiftung Kulturgut Gemeinde Eppelborn Marliese Weber und unserer Gemeindebeigeordneten Margit Drescher unsere Ausstellung "Gemeinsam für den Frieden" im Bauernhaus Habach eröffnen und dazu neben dem Kommandeur des Landeskommandos Saarland Oberst Uwe Staab und einer Abordnung des Souvenir française aus dem benachbarten Forbach und auch den engagierten Heimatforscher Detlef Zägel begrüßen durfte, mit denen ich als Landesvorsitzender des VDK auf den verschiedenen Ebenen eng zusammenarbeiten darf.


Das alte Bauernhaus in Habach bietet einen wirklich geeigneten Rahmen für eine solche Ausstellung, denn seine Mauern haben vieles gesehen. Sie haben Krieg und Frieden, Zeiten der Hoffnung und auch der Not erlebt.
In der guten Stube des Bauernhauses hängt eine Stickerei aus dem Jahr 1905 mit folgender Aufschrift 

"Reserve 1905: 

Ruft einst das Vaterland uns wieder, 

als Reservist als Landwehrmann,

 So legen wir die Arbeit nieder, 

und folgen treu der Fahne dann."


Viele sind dann 1914 mit Begeisterung dem Ruf von Kaiser und Vaterland gefolgt.
Und viele sind niemals mehr nach Hause zurückgekehrt. Sie "blieben im Felde", wie es euphemistisch zu damaliger Zeit hieß.
Und auch der Zweite Weltkrieg hat unser Dorf Habach und die Menschen unseres Dorfes hart getroffen. Viele haben fern der Heimat,  aber auch hier in Habach durch feindliche Luftangriffe insbesondere im Frühjahr 1945 oder noch in den Nachkriegstagen durch eine Kriegslist der eigenen Soldaten ihr Leben verloren.

Umso so wichtiger muss für uns heute das Erinnern sein, das Miteinander über Grenzen hinweg – und das Einstehen einst verfeindeter Europäischer Völker heute füreinander.
Der frühere Luxemburger Premierminister und EU-Kommisionspräsident Jean-Claude Juncker hat den Satz geprägt "Wer an Europa zweifelt, wer an Europa verzweifelt, sollte Soldatenfriedhöfe  besuchen!"

Hier knüpft auch die Arbeit unseres Volksbundes an.
"Gemeinsam für den Frieden" – der Titel unserer Ausstellung könnte kaum treffender gewählt sein.
Denn Frieden ist eine Aufgabe, die wir nur gemeinsam bewältigen können.
Frieden ist nicht nur die Abwesenheit von Krieg, sondern ein Zustand, der aktiv gestaltet werden muss.
Es bedarf der Anstrengung und des Engagements von uns allen, um ihn zu bewahren und zu fördern.

Die Exponate unserer Ausstellung erzählen Geschichten von Leid, Verlust, aber auch von Hoffnung und Versöhnung. Sie erinnern uns daran, dass hinter jeder Kriegsstatistik Menschen stehen – Menschen mit Familien, Freunden und Träumen. Diese individuellen Schicksale dürfen wir nie vergessen.

Besonders wichtig ist mir, dass wir uns nicht nur an die Vergangenheit erinnern, sondern auch den Blick in die Zukunft richten.
Die Vergangenheit kann uns lehren, wie wertvoll und zerbrechlich Frieden ist.
Sie kann uns motivieren, uns aktiv für eine friedliche und gerechte Welt einzusetzen.


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