Mittwoch, 19. Februar 2025

Kinderschutz im Saarland: Parlamentarische Anfrage vor dem Hintergrund alarmierender Zahlen

Der Schutz unserer Schwächsten ist mir in meinem politischen Engagement ein Herzensanliegen. Als kinderschutzpolitischer Sprecher und Vorsitzender des Innenausschusses der CDU-Fraktion im Saarland bin ich mit meinen Kolleginnen und Kollegen in den Fraktionen von CDU und CSU in den anderen Länderparlamenten und im Bundestag eng vernetzt. Uns eint das Ziel, Missstände im Bereich des Kinderschutzes offen anzusprechen und für mehr Transparenz einzutreten. In diesem Zusammenhang habe ich vor wenigen Tagen auch eine parlamentarische Anfrage gestellt, die helfen soll, aktuelle Entwicklungen bei Kindeswohlgefährdungen im Saarland genauer zu beleuchten, mögliche Fehlentwicklungen frühzeitig zu erkennen und wenn nötig, die richtigen politischen Entscheidungen zu treffen. Meine Anfrage ist auch eine Reaktion auf alarmierende Zahlen:
Laut dem Statistischen Bundesamt erreichten die Fallzahlen in Deutschland im Jahr 2023 einen neuen Höchststand. Gleichzeitig stehen unsere Jugendämter im Saarland vor erheblichen Herausforderungen. Berichte über Personalmangel, Überlastung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie unzureichende Unterbringungsmöglichkeiten für schutzbedürftige Kinder und Jugendliche haben mich veranlasst, den Finger in die Wunde zu legen.

Konkret habe ich der saarländischen Regierung folgende Fragen gestellt:

  • Wie haben sich die gemeldeten und bestätigten Fälle von Kindeswohlgefährdungen seit 2020 – aufgeschlüsselt nach Kalenderjahren – entwickelt?

  • Wie lange dauert es durchschnittlich, bis ein Fall von der Meldung über die Gefährdungseinschätzung hin zur Unterbringung eines Kindes oder zur Initiierung weiterer geeigneter Hilfe bearbeitet wird? Hier soll auch nach Art der Hilfe differenziert werden.

  • Welche Unterbringungsplätze für schutzbedürftige Minderjährige standen im Saarland seit 2020 jeweils zur Verfügung – ebenfalls auf Jahresbasis und differenziert nach Platzarten?

  • Wie viele Kinder oder Jugendliche mussten seit 2020 aufgrund fehlender Unterbringungsmöglichkeiten länger als notwendig in problematischen familiären Verhältnissen verbleiben?

  • In wie vielen Fällen mussten Kinder oder Jugendliche mangels Unterbringungsmöglichkeiten vorübergehend in Büros oder Räumen von Jugendämtern bzw. der Polizei übernachten?

Mit dieser Anfrage wollen wir nicht nur Zahlen erheben, sondern auch strukturelle Probleme aufdecken, die das Wohl unserer Kinder gefährden. Denn jede Verzögerung in der Bearbeitung eines Falles oder jede Lücke in der Unterbringung kann gravierende Folgen für das betroffene Kind haben. Es geht darum, frühzeitig zu intervenieren und sicherzustellen, dass schutzbedürftige Kinder und Jugendliche die dringend benötigte Hilfe und einen sicheren Ort finden.
Ich werde die Antworten der Regierung genau verfolgen und die gewonnenen Erkenntnisse hier in meinem Blog weiter aufbereiten. Denn nur mit klaren Zahlen und Fakten können wir in den politischen Diskussionen den notwendigen Druck aufbauen, um den Kinderschutz im Saarland nachhaltig zu verbessern.

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