Hamburg (ots) - Die EU hat die konkurrenzlose Alleinstellung der
hiesigen Bezirksschornsteinfeger nach mehr als 70 Jahren weggefegt. Ab
2013 können Immobilienbesitzer frei entscheiden, wer den Kamin kehren
und die Brennwerte der Heizung messen soll. Das Immobilienportal Immonet gibt Tipps für die Suche nach Alternativen.
Was für manchen Bezirksschornsteinfeger durchaus zur Existenzbedrohung werden könnte, hat für Hausbesitzer unbestritten einige Vorteile:
Kosten:
Weil Konkurrenz bekanntlich das Geschäft belebt, dürften die Preise
fürs Kaminkehren langfristig sinken. Angesichts von rund 50 Euro
Kehrkosten für ein Einfamilienhaus im Jahr ist das Einsparpotential aber
mäßig. Experten gehen von zehn bis maximal 30 Prozent aus.
Mehr
Leistungen aus einer Hand: Musste bisher der Schornsteinfeger den Kamin
kehren und die Brennwerte messen, kam zusätzlich der Heizungsbauer, um
die Heizungsanlage zu warten. Diese Leistungen können Hausbesitzer in
Zukunft aus einer Hand beziehen. Voraussetzung: Der Heizungsbauer kann
eine Zusatzqualifikation vorweisen und ist behördlich anerkannt.
Mehr
Flexibilität bei den Terminen:
Kam der Bezirksschornsteinfeger bisher,
wann es ihm passte, ist das in Zukunft anders. Hausbesitzer, die einen
Experten mit Kehren und Messen beauftragen, können die Termine frei
absprechen. Andererseits müssen sie die gesetzlich vorgeschriebenen
Kontrollfristen selbst im Auge behalten. Denn die Bescheinigungen über
die Leistungen müssen nach wie vor dem Bezirksschornsteinfeger vorgelegt
werden. Wer das versäumt, riskiert ein Bußgeld. Die Schornsteinfeger
werden daher wohl auch in Zukunft von sich aus auf ihre Kunden zugehen,
da sie die Fristen im Blick haben.
Keine gravierenden Folgen zu erwarten
Experten
gehen davon aus, dass noch einige Jahre ins Land gehen werden, bis der
Wettbewerb unter den Kaminkehrern in Schwung kommt. In vielen Regionen
wird es zunächst einmal keine Alternative zum bisherigen
Bezirksschornsteinfeger geben. Denn auch, wenn das
Schornsteinfeger-Monopol fällt:
Wer den bisherigen Amtsinhabern
Konkurrenz machen möchte, muss seine Kompetenz behördlich besiegeln
lassen. Außerdem ist es fraglich, ob der zusätzliche Service für die
Wettbewerber überhaupt zu einem lukrativen Geschäft wird. Denn für
Heizungsbauer schlagen die zusätzlichen Fahrtkosten erheblich zu Buche.
Anders bei den Schornsteinfegern, die werden in ihren bisherigen
Bezirken wohl weiter von Haus zu Haus ziehen.
Schon jetzt zeigen
erste Befragungen, dass die Mehrheit der Kunden dem
Bezirksschornsteinfeger die Treue halten wird. Selbst wer sich für einen
neuen Anbieter entscheidet, behält Kontakt zum Schornsteinfeger.
Denn
alle dreieinhalb Jahre ist eine "Feuerstättenschau" vorgeschrieben.
Dabei nimmt dieser den Kamin in Augenschein und entscheidet, wie häufig
bis zur nächsten Feuerstättenschau gekehrt werden muss. Diese
Überprüfung kann nach wie vor nur durch den Schornsteinfeger erfolgen.
Die Originalmeldung findet ihr unter:
http://immonet.de/service/schornsteinfeger.html
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen