Gaby Schäfer, Staatssekretärin im Ministerium für
Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie, eröffnete in dieser Woche das 8.
Europäische Expertentreffen zum Thema „Drogenerkennung/Suchtprävention“ „Better
Living Through Chemistry?“ in Sankt Ingbert. Bereits seit Jahren übernimmt das Saarland in diesem Bereich eine europaweite Vorreiterrolle.
„Wir wollen, dass mit
Hilfe der Drogenerkennung/ Suchtprävention Suchterkrankungen erst gar nicht
entstehen“, sagte Staatssekretärin Gaby Schäfer in ihrer Eröffnungsrede. „Nur
so kann es uns möglich sein, den so genannten „Neuen Drogen“ entgegenzuwirken.“
Die Staatssekretärin verwies darauf, dass die vermeintliche Steigerung der
Lebensqualität das Risiko eines Suchtpotenzials hervorruft und dies mit der
Gefahr einer psychischen Abhängigkeit verbunden ist. Ausgerichtet wird
das Expertentreffen vom Landesinstitut für Präventives Handeln in Kooperation
mit dem Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie, dem
Ministerium der Justiz, dem Ministerium für Inneres und Sport, dem
Landespolizeipräsidium, der Universität des Saarlandes und dem Bund gegen
Alkohol und Drogen im Straßenverkehr e.V..
Neben Fachvorträgen zum Thema Drogenerkennung/Suchtprävention wurden während der Veranstaltung auch
verschiedene Drogentests präsentiert. Die ausgestellten Speicheltests zählen zu
den weltweit besten Produkten am Markt. Sie wurden mit Hilfe des Saarlandes erforscht
und bis zum heutigen Entwicklungsstand wissenschaftlich durch das Institut für
Rechtsmedizin an der Universität des Saarlandes betreut.
„Das Saarland übernimmt bei der Drogenerkennung eine
Vorreiterrolle. Es ist bis heute das einzige Bundesland in Deutschland und
Europa, welches die Drogenerkennung mit wissenschaftlicher Unterstützung
zentral erforscht, koordiniert und weiterentwickelt“, betonte Staatssekretärin
Gaby Schäfer. Die Erforschung der Drogenerkennung und die Weitergabe der
Erkenntnisse erfolgt seit 2009 gemeinsame durch das Landesinstitut für
Präventives Handeln in St. Ingbert und dem Institut für Rechtsmedizin der
Universität des Saarlandes, unter Leitung von Prof. Dr. Peter Schmidt.
Abschließend äußerte die Staatssekretärin den Wunsch, dass
es gelinge, besonders die jungen Menschen, die von den vermeintlichen Wirkungen
des Gehirndoping geblendet sind, aufzuhalten, so dass diese nicht in den
gesundheitsschädlichen Sog der Nebenwirkungen dieser Substanzen hineingeraten.
Hintergrund:
Der erhöhte Gebrauch von legalen psychoaktiven Substanzen
wie Alkohol, Nikotin und Medikamenten ist in unserer Gesellschaft heute weit
verbreitet. Erschreckende Zahlen ergab bereits 2009 eine Umfrage in Rheinland-
Pfalz: Lediglich 11% der Schüler und Studierenden lehnten eine
leistungssteigernde Substanz ab, 80% stehen dieser Substanz positiv gegenüber.
Aktuell ist es die unbegrenzte, einfache Verfügbarkeit der Vielfalt
psychoaktiver Substanzen – sowohl legale als auch illegale – die uns über das
Medium „Internet“ herausfordert. Das größte Problem stellen dabei die
vermeintlich „neuen“ Substanzen dar, denn diese sind mit herkömmlichen
Testverfahren i.d.R. nicht nachweisbar.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen