Samstag, 16. August 2025

B-Werk Besseringen – ein Besuch im Museum und Mahnmal gegen Krieg und Gewalt

Am gestrigen Feiertag hatte ich als Landesvorsitzender des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge im Saarland die Gelegenheit, eine ganz besondere Einrichtung in unserer Region zu besuchen: das B-Werk Besseringen. Dieses Bauwerk an der L 174 zwischen Merzig und Besseringen ist das einzige Panzerwerk der Ausbaustärke „B“ des Westwalls, das nahezu vollständig im ursprünglichen Zustand erhalten geblieben ist. Es ist zugleich Museum und Mahnmal – und damit ein eindrücklicher Ort der Erinnerung.

Die Arbeitsgruppe B-Werk Besseringen im Verein für Heimatkunde Merzig e.V. hatte anlässlich des Feiertags zu einem Sonderöffnungstag eingeladen. Das Besondere daran: Der gesamte Erlös dieses Tages kommt dem Volksbund und damit der Pflege von über 830 Kriegsgräberstätten in 45 Ländern zugute. Für mich war es daher ein wichtiges Anliegen, persönlich vor Ort zu sein, um den ehrenamtlich Engagierten meinen Dank auszusprechen.


Ein einzigartiges Bauwerk mit bedrückender Geschichte

Das B-Werk wurde Ende der 1930er-Jahre errichtet, mit enormem Materialaufwand und für eine Besatzung von rund 90 Soldaten ausgelegt. Drei Ebenen mit 44 Räumen, eigene Strom-, Wasser- und Luftversorgung, massive Panzertürme, Maschinenräume und Unterkünfte – all das zeugt von der militärischen Dimension dieser Anlage. Ursprünglich sollte der Bunker bis zu 30 Tage lang autark funktionieren.

Doch so beeindruckend die technische Seite wirkt, so sehr erschüttert die historische Einordnung. Das B-Werk war Teil des Westwalls, einer Verteidigungslinie als Teil des Angriffskrieges des Nazi-Regimes, der Millionen Menschen das Leben kostete und Abermillionen in Angst und Schrecken versetzte. Heute ist es deshalb nicht nur ein Stück Militärgeschichte, sondern vor allem ein Ort des Gedenkens – ein Mahnmal gegen Krieg und Gewalt.

Beeindruckendes Engagement vor Ort

Geführt wurde ich von Martin Lang, dem Vorsitzenden des Vereins für Heimatkunde Merzig e.V. Er nahm sich viel Zeit, mir die Anlage zu zeigen, die Technik zu erklären und die historischen Zusammenhänge zu erläutern. Besonders beeindruckt hat mich sein profundes Wissen und die Leidenschaft, mit der er und sein Team diese Einrichtung betreuen.

Neben den originalgetreu restaurierten Räumen, die Besucherinnen und Besuchern anschaulich den Alltag im Bunker vor Augen führen, berührte mich besonders ein weiteres Projekt: die vom Verein für Heimatkunde Merzig e.V. sorgfältig zusammengestellte Liste der zivilen Opfer des Zweiten Weltkriegs im Landkreis Merzig-Wadern. Diese Dokumentation macht deutlich, dass Krieg nicht nur Soldaten trifft, sondern vor allem auch unschuldige Menschen, Familien und ganze Dorfgemeinschaften.

Dank und Anerkennung

Mein Besuch im B-Werk Besseringen war für mich ein bewegendes Erlebnis. Ich danke Martin Lang und allen Mitgliedern der Arbeitsgruppe B-Werk Besseringen herzlich für ihren unermüdlichen Einsatz. Sie halten nicht nur ein einmaliges Denkmal in unserer Region lebendig, sondern leisten auch einen wertvollen Beitrag zur Erinnerungskultur.

Das B-Werk ist ein Ort, der uns mahnt, die Schrecken der Vergangenheit nicht zu vergessen – und uns zugleich verpflichtet, uns für Frieden und Verständigung einzusetzen.

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