Warum das Ganze?
Derzeit wird ein sogenanntes Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept (ISEK) in den kommunalen Gremien unserer Gemeinde diskutiert. Ziel ist es, die Weichen für die Weiterentwicklung des Eppelborner Ortskerns zu stellen.
Eigentlich eine gute Sache - wären darin nicht auch Festlegungen, die eben diese Weiterentwicklung massiv einschränken. Festlegungen, die meiner Meinung nicht von Menschen getroffen werden können, die ein Herz für diese Gemeinde haben.
Es scheint - zumindest auf den ersten Blick - nur darum zu gehen, recht behalten zu wollen.
Das mag jeder sehen wie er will. Ich aber glaube, dafür wurden weder unsere Bürgermeisterin noch die Mitglieder des Gemeinderates gewählt. Ich glaube fest daran, dass wir in dieser Frage noch einen gemeinsamen Nenner finden werden, ja sogar finden müssen!
Ein Zukunftskonzept für Eppelborn, das nicht von einer ganz breiten Mehrheit getragen wird, wäre meiner Meinung nach das Papier nicht wert, auf dem es steht. Und natürlich hat Eppelborn auch ohne Pfingstkirmes noch eine Zukunft. Klar.
Aber es würde etwas ganz wichtiges fehlen.
Fakt ist: Der ALDI-Markt im Ergeschoss des big Eppel ist vermutlich der kleinste im Saarland. Längst schon ist spürbar, dass das Angebot von ALDI SÜD hier nicht mehr in vollem Umfang dargestellt werden kann.
In der Frage, ob man einen solchen Discounter überhaupt braucht, sind sich mittlerweile alle einig. Selbst der ehemalige SPD-Fraktionschef Karlheinz Müller hat seine Neigung zum Populismus schon deutlich zurückgeschraubt und sagt nicht mehr: "Eppelborn ist nicht ALDI-born, wir müssen es nicht jedem Recht machen".
ALDI ist ein Frequenzbringer. Wer sonstwohin in ALDI, LIDL und dm fahren muss, kauft in vielen Fällen auch andere Dinge sonstwo. Das habe ich ja auch bereits in der Bürgerversammlung im big Eppel gesagt. Aus zahlreichen Gesprächen weiß ich, dass vielleicht nicht alle, aber jede Menge Eppelborner ebenfalls dieser Meinung sind.
Wohin mit dem Discounter?
Weil sich darin also mittlerweile alle einig zu sein scheinen, geht es also nur noch darum, wo denn der Standort eines neuen ALDI sein könnte. Die Verwaltungsspitze und die SPD favorisieren das Gelände um den ehemaligen Penny-Markt. Dort passt zwar, wenn die bestehenden Gebäude abgerissen sind, ein neuer ALDI-Markt hin.Allerdings fehlte es an Parkplätzen. Die zehn bis fünfzehn, die man dort noch nebendran quetschen könnte, reichen weder hinten noch vorne.
Deshalb soll nun der Festplatz verkauft werden, damit dort ALDI-eigene Parkplätze enstehen können. Was für eine Idee ist das denn?!
Im Anschluss an den Gewerbepark, gleich hinter der Bildhauerei und Kunstwerkstätte Pink, wäre Platz genug - ALDI wäre noch immer zentral in Eppelborn gelegen. Der ehemalige Penny-Markt wäre plötzlich wieder mitten drin und damit in bester Lage. Der Festplatz bliebe erhalten und Parkplätze gäbe es auch genug.
Eine klassische Win-Win-Situation für alle Seiten.
Das ist die Variante, die ich in jedem Fall vorziehen würde. Die CDU-Fraktionen im Eppelborner Ortsrat sowie im Gemeinderat sehen das genauso.
Kundenparkplatz oder Pfingstkirmes? Und die Jugendarbeit des MSC?
Ein Verkauf von bis zu zwei Dritteln des Festplatzes hätte weitreichende Folgen:1. Die Pfingstkirmes könnte nicht mehr in der gewohnten Form stattfinden, große Attraktionen kämen nicht mehr eigens zu uns ins Illtal, die größte Dorfkirmes im Saarland wäre kaputt.
2. Auch für den MSC Eppelborn und seine Jugendarbeit wäre kein Platz mehr: Die wichtige Trainingsfläche für die Kartfahrerinnen und -fahrer wäre nicht mehr benutzbar.
3. Es würden wichtige Parkplätze wegfallen, die z.B. bei größeren Veranstaltungen auf dem Marktplatz oder bei Tagungen, Konzerten und anderen Veranstaltungen im big Eppel dringend benötigt werden.
Fazit:
Den ALDI-Markt und die Eppelborner Pfingstkirmes gegeneinander ausspielen zu wollen, wenn längst eine sinnvolle, machbare und zukunftsweisende Alternative auf dem Tisch liegt, ist rational nicht zu erklären. Deshalb hoffe ich, dass letztlich die Vernunft siegt. Es könnte allerdings sein, dass da ein bisschen nachgeholfen werden muss und wir eine breite Unterstützung aus der Bevölkerung brauchen.Wir bleiben am Ball!