Sonntag, 22. Oktober 2017

Retrospektive im KULT! Kulturzentrum Neunkirchen zeigt Werke von Seiji Kimoto

Am Freitag war ich zu Gast bei der Eröffnung der Retrospektive des japanisch-saarländischen Künstlers Seiji Kimoto in Neunkirchen. In dem zur Kunstgalerie umgebauten und modernisierten ehemaligen Neunkircher Bürgerhaus wurden Objekte aus dem Lebenswerk des Achtzigjährigen gezeigt.

Der Name Kimoto war mir bereits vor der Ausstellung geläufig, denn auf dem Weg zu meinem Abgeordnetenbüro im saarländischen Landtag gehe ich regelmäßig an einer Wandskulptur des Künstlers vorbei, die im Foyer des Abgeordnetengebäudes, der Vorhalle der Sitzungsräume, die seit 1993 dort installiert ist.
Reinhard Klimmt, früherer Ministerpräsident des Saarlandes, sagte dazu, Kimotos Werk sei für ihn und die Abgeordneten bei jedem Gang in die Fraktionsräume mehr als nur ein Kunstwerk. Es sei vielmehr ein Menetekel, das zum Nachdenken auch darüber zwinge, dass die Freiheit eines Menschen auch die Unfreiheit anderer sein kann und dass Macht und Ohnmacht oft sehr nahe beieinander wohnen.


Die Werke von Seiji Kimoto sind beeindruckend. Die Frage, "was will mir der Künstler damit sagen", stellt sich im Kontext seiner Skulpturen und Bilder meist garnicht erst.



Das Gegenüber von Macht und Ohnmacht widerspiegelnd, sind sie meist von einer Intensität, der sich niemand entziehen kann. Sie berühren, sie machen betroffen.
Werke von Kimoto findet man im Saarland gleich an mehreren Stellen - beispielsweise auch im Hüttenpark der ehemaligen Stahlstadt Neunkirchen und an der Kläranlage in Sinnerthal, wo sie an das Los der Zwangsarbeiter erinnern. Man findet sie aber auch in der Stasi-Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen oder an der KZ-Gedenkstätte Mauthausen östlich von Linz (Österreich).

Die Retrospektive KIMOTO ist noch bis zum 7. Januar 2017 geöffnet.




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