Freitag, 19. Februar 2021

Zusätzliche unterstützende Brücken für Schüler bauen

Bildung ist elementar. Sie ist der Schlüssel, damit sich unsere Kinder gut entwickeln können. Deshalb haben sie nicht nur ein Recht auf Bildung, sondern auch darauf, dass diese Bildung so nachhaltig ist, dass sie zum stabilen Fundament für ihr weiteres Leben werden kann.
Als CDU-Fraktion sind wir überzeugt, dass die Aufarbeitung von Lerndefiziten und emotionalen Herausforderungen eine der großen, mittelfristigen Herausforderungen ist, die die Corona-Pandemie mit sich bringt.
Gerade auch als kinderpolitischer Sprecher meiner Fraktion unterstütze ich aus voller Überzeugung den Vorschlag meiner Kollegen Jutta Schmitt-Lang und Frank Wagner, durch vernetzbare "Lernbrücken" zur kontinuierlichen Aufarbeitung entstandener Defizite beizutragen. Damit schlagen wir einen Weg in die gleiche Richtung ein, wie sie auch der Deutsche Kinderschutzbund fordert.


Die Coronapandemie stellt die gesamte Schulgemeinschaft vor enorme Herausforderungen. Unbestritten ist, dass auch bei guten Voraussetzungen für die Beschulung zuhause das Vorbild der Lehrkraft und der direkte Austausch ebenso fehlt wie eine kontinuierliche Rückmeldung und Kontrolle – bei nahezu ausnahmslos allen Schülern, ob Brennpunkt oder nicht. „Die Lehrkräfte spiegeln uns eine verlangsamte Lernprogression und Lernlücken rück. Deshalb brauchen wir einen schnellen Einstieg in eine Langzeitstrategie. Wir können nicht bis zum kommenden Schuljahr warten und es kann auch nicht alles durch die immer neue Forderung von hunderten Lehrerstellen gelöst werden. Was wir brauchen sind nachhaltige Konzepte“, bekräftigt deshalb Frank Wagner, bildungspolitischer Sprecher in unserer Fraktion.

Hinzu kommt der fehlende Zugang zu manchen Schülern: „Eltern melden uns regelrechte Schulängste ihrer Kinder, die die Befürchtung haben, durch Lernrückstände negativ aufzufallen und den Zugang zur Klasse zu verlieren. Wir schließen uns ausdrücklich der Forderung der Grünen nach Schulpsychologen an“, ergänzt deshalb Jutta Schmitt-Lang. Neben den Lernbrücken bräuchten die Schülerinnen und Schüler dringend auch emotionale Unterstützung. Gerade auch pubertierende Schüler in den Mittelstufen, die sich sowieso schon in einer Selbstfindungsphase befinden, müssten hier engmaschig begleitet werden. Die einheitliche Trägerschaft von Schulen und schulpsychologischem Dienst bei den Kreisen und der Landeshauptstadt erleichtere den zeitnahen Einsatz, so Schmitt-Lang.

Das politische Ziel muss es sein, den saarländischen Schülern schnellstmöglich ein freiwilliges Angebot zu machen, um aufgetretene Lerndefizite aufzuarbeiten und emotionale Hürden zu meistern. Die CDU-Fraktion ist davon überzeugt, dass ein kontinuierliches Aufarbeitungsprogramm von Lerndefiziten über einen längeren Zeitraum Schülerinnen und Schüler unterstützen muss. Ein solches Angebot hat der Arbeitskreis Bildung mit den „Lernbrücken“ konzipiert. „Die Lernbrücke kann problemlos mit den Ferienschulen verknüpft oder erweitert werden. Dafür muss jetzt das externe Personal rekrutiert werden“, sagt Frank Wagner.


Die wesentlichen Bausteine der „Lernbrücken“ im Überblick:

  • Start der Lernbrücken mit Aufnahme des Wechselunterrichts

  • freiwilliges und kostenloses Unterstützungsangebot für alle Schulformen bis zu den Sommerferien

  • Zunächst Grundschule: Klasse 1 und 4, Weiterführende Schule: Klasse 5/6 und Abschlussjahrgänge, berufliche Schulen: Prüfungsjahrgänge

  • Psychologen und Schoolworker stehen allen jederzeit zur Verfügung

  • Kernfächer und Prüfungsfächer stehen im Fokus

  • ‚Durchstarterwoche‘ in 5. oder 6. Ferienwoche

  • Lernbrückentag könnte auf Samstag (jeweils 2 Stunden) fallen oder im Nachmittagsbereich liegen und an Schule stattfinden, mind. 1 Standort pro Kommune

  • Personal: externe Fachkräfte mit Eignungsprüfung, Honorarbasis (pensionierte Lehrkräfte, Studenten, Fachkräfte aus Nachhilfeinstituten, …)

  • Wichtig: unter staatlicher Aufsicht mit Hinweis auf Angebote und Input der Lehrkräfte

  • Fakultativ: zusätzliche online-Lernbrücke für Schüler, die nicht am Präsenzangebot teilnehmen können

  • Grober Ablauf der Lernbrücken: 2-stündiger (120 min) Unterricht an Samstagen oder an Wochentag nachmittags in einer Kleingruppe (max. 7 Schüler) in einer festen Lerngruppe mit Schwerpunktthemen des entsprechenden Kernfaches 

Als CDU-Fraktion sind wir überzeugt, dass die Aufarbeitung von Lerndefiziten und emotionalen Herausforderungen eine der großen, mittelfristigen Herausforderungen ist, die die Corona-Pandemie mit sich bringt. Mit einem kontinuierlichen Lernbrückenangebot kann das Saarland eine Vorreiterrolle einnehmen und Schüler nachhaltig fördern. Die Lernbrücke kann problemlos mit weiteren Maßnahmen kombiniert, ergänzt oder ausgebaut werden. Schülerinnen und Schüler können in ihren individuellen Problemsituationen im Lernprozess dort aufgefangen werden, wo sie stehen. 



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