Freitag, 19. November 2021

Wider das Vergessen: Der Volkstrauertag ist Mahnung und Erinnerung.

Die Teilnahme an Gedenkveranstaltungen zum Volkstrauertag ist mir seit Jahrzehnten ein wichtiges Anliegen. Schon als Kind begleitete ich meine Eltern sehr oft zur Kranzniederlegung am Denkmal für die Kriegsopfer unseres Dorfes vor dem Bürgerhaus in Habach. Und auch als Orts- und später als Gemeinderatsmitglied blieb mir das jährliche Gedenken wichtig. 
Ich halte es für richtig und angemessen, dass ich gerade auch als Mitglied des Landtages nicht nur an dieser Tradition festhalte, sondern die Veranstaltung in Habach an der Seite von Ortsvorsteher Peter Dörr und gemeinsam mit Feuerwehr und DRK mitgestalte und begleite.
Auch an der zentralen Gedenkveranstaltung in der Saarbrücker Ludwigskirche und an den Gedenkstätten auf den Spicherer Höhen nehme ich seit Jahren teil.
Nur wer das Geschehene nicht vergisst und die Schatten der Vergangenheit nicht verdrängt, kann aus der Geschichte lernen und versuchen, Gegenwart und Zukunft besser zu machen.


Am Volkstrauertag geht es nicht nur darum, an die Opfer der Weltkriege zu erinnern. Gewalt, Hass, Krieg und Feindschaft zwischen Völkern, Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Ausgrenzung sind auch heute leider noch an der Tagesordnung. 
Umso wichtiger ist es, die Erinnerung an Geschehenes, die Erinnerung an die schrecklichen Verbrechen des Nazi-Regimes und der diesem Regime in Verblendung folgenden Massen lebendig zu halten.

Auch heute sind wieder Parolen zu hören. Auch heute werden Menschen in Deutschland und in Europa allein wegen ihres Aussehens, wegen ihrer Herkunft, wegen ihrer Religion beschimpft, bedroht, verfolgt und getötet. 
Man könnte meinen, viele Zeitgenossinnen und Zeitgenossen hätten es verlernt oder vielleicht auch nie kennengelernt, andere Menschen als Individuum zu sehen.
Werte des Humanismus, der Aufklärung und des solidarischen Miteinanders werden ebenso wie die Zehn Gebote verdrängt, vergessen und als konservativ abgetan, wenn es dem eigenen Ich nutzt und Mann oder Frau für eigenes Versagen anderen die Schuld geben wollen.

Der Volkstrauertag sagt uns: Seid wachsam! 
Oder um es in den Schlussworten des Epilogs zu dem Parabelstück »Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui« von Bertolt Brecht zu sagen:
"Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch!"

Ich bedanke mich gemeinsam mit Ortsvorsteher Peter Dörr ganz herzlich bei dem Fanfarenzug der Freiwilligen Feuerwehr Eppelborn, beim Löschbezirk Habach und beim DRK-Ortsverein Habach ganz herzlich dafür, dass sie unserer Gedenkveranstaltung in Habach einer würdigen Rahmen verleihen.
Ich bin auch den Menschen dankbar, die am Volkstrauertag an der Veranstaltung vor dem Bürgerhaus teilnehmen und alleine schon durch ihr Erscheinen ein Zeichen setzen.




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