Dienstag, 14. Februar 2023

CDU unterstützt die Aufarbeitung des Schicksals der "Verschickungskinder" - Engagement der Landesregierung bislang unzureichend!

Ende Januar haben wir uns als Kinderschutzpolitiker von CDU und CSU aus den Bundesländern erneut in einer digitalen Konferenz zu einem besonderen Thema ausgetauscht: Es ging um das Schicksal der Verschickungskinder!
In den 1950er-, 1960er- und 1970er-Jahren wurden Hunderttausende von Kindern aus dem gesamten Bundesgebiet in Erholungskuren geschickt. Man sprach damals von der sogenannten „Verschickung“ als Sammelbegriff für das Verbringen von Klein- und Schulkindern wegen tatsächlicher oder vermuteter gesundheitlicher Probleme in Kindererholungsheime und Erholungsstätten.
Statt Erholung erwartete die Kinder jedoch in den Verschickungsheimen der Bundesrepublik in vielen Fällen jedoch eine systematische Misshandlung und Demütigung. Nicht wenige der damaligen „Verschickungskinder“ leiden bis heute unter dort erfahrener Gewalt und Erniedrigung.
Die Anwendung einer so
genannten „Schwarzen Pädagogik“, zu der unter anderem Redeverbote zählten oder auch Essenszwang in extremen Ausprägungen führten der Studie zufolge nicht selten zu Traumatisierungen. 
Zeitzeuginnen und Zeitzeugen berichten der "Initiative Verschickungskinder" zufolge auch von Schlägen, sexueller  Gewalt und Medikamentenmissbrauch. 

Wir sind uns als kinderschutzpolitische Sprecherinnen und Sprecher der Unionsfraktionen einig darin, dass es wichtig ist, hier länderübergreifend und bundesweit zusammenzuarbeiten, denn es geht hier vor allem um die Aufarbeitung und Anerkennung - und der Bund darf sich hier seiner Pflicht nicht entziehen!

Gerne hätte ich bereits in dieser digitalen Konferenz auch die Antworten unserer saarländischen Landesregierung auf eine Parlamentarische Anfrage von meiner Kollegin Dagmar Heib und mir mit den Kolleginnen und Kollegen aus den anderen Bundesländern diskutiert. Aber obwohl die Frist längst verstrichen war, ließ die Antwort der Landesregierung noch immer auf sich warten.

Letzte Woche kam sie dann endlich - und ließ bedauerlicherweise viele Fragen offen.
Hier könnt ihr unsere Fragen und die Antwort der Landesregierung nachlesen.
Wir werden auch bei diesem Thema als CDU an Ball bleiben. Die teils wirklich sehr schlimmen Schicksale der damals bundesweit in Kurheime verschickten Kinder muss aufgearbeitet werden!

Auf Bundesebene wird das Thema zumindest in den Reihen der Union jedenfalls sehr ernst genommen: Es mich gefreut, dass auch die Kolleginnen und Kollegen des Arbeitskreises Familie der CDU/CSU-Bundestagsfraktion in unserer digitalen Konferenz dabei waren.
Mein Dank gilt auch Detlef Lichtrauter von der Initiative "Aufarbeitung Verschickungskinder NRW" und seiner baden-württembergischen Kollegin Andrea Weyrauch für den Austausch und die wertvollen Wortbeiträge.


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