Am kommenden Mittwoch wird es in der Plenarsitzung des saarländischen Landtags um ein zentrales Thema für die Zukunft unseres Landes gehen: die berufliche Bildung. Als CDU-Fraktion bringen wir einen umfassenden Antrag ein, mit dem wir Schulabbrüche reduzieren, die berufliche Bildung stärken und so dringend benötigte Fachkräfte sichern wollen. Denn klar ist: Ohne eine starke berufliche Bildung kann das Saarland den wirtschaftlichen Abstieg nicht stoppen.
Wir sind ein Industrieland im Strukturwandel. Die Automobilindustrie, die Stahlbranche, das Metallgewerbe – sie prägen unsere Wirtschaft. Doch aktuell kämpfen wir mit massiven wirtschaftlichen Herausforderungen. Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Das Saarland liegt bei der Beschäftigungsentwicklung bundesweit auf dem letzten Platz, die Arbeitslosenquote stagniert bei 7,5 Prozent, und das Bruttoinlandsprodukt ist 2024 um 1,9 Prozent eingebrochen. Dieser Abwärtstrend gefährdet nicht nur unseren Wirtschaftsstandort, sondern auch den sozialen Zusammenhalt.
Wir als CDU sagen klar: Um die wirtschaftliche Zukunft des Saarlandes zu sichern, müssen wir bei den jungen Menschen ansetzen. Das bedeutet vor allem: Schulabbrüche verhindern und die berufliche Bildung stärken.
Denn die Zahlen sind alarmierend: In Deutschland verlassen jedes Jahr rund 50.000 Jugendliche die Schule ohne Abschluss. Auch im Saarland liegt die Schulabbrecherquote mit 7,2 % über dem Bundesdurchschnitt. Gleichzeitig können fast die Hälfte der Ausbildungsbetriebe ihre Plätze nicht besetzen. Hier schließt sich ein gefährlicher Kreis: Bildungsarmut verstärkt den Fachkräftemangel – und umgekehrt.
Deshalb fordern wir mit unserem Antrag:
✅ Schulische Bildung gezielt verbessern:
– Mehr Unterstützung an den Schulen, gerade in sozial benachteiligten Regionen
– Verstärkte Sprachförderung für neu zugewanderte Schülerinnen und Schüler
– Individuelle Förderung, um Lernrückstände auszugleichen
✅ Berufliche Bildung stärken:
– Frühzeitige Berufsorientierung ab Klasse 7
– Mehr Praktika, Ausbildungsmessen und Schulpartnerschaften
– Unterstützung von Ausbildungsbetrieben, vor allem kleinen und mittleren Unternehmen
✅ Schulabbrecherinnen und -abbrecher auffangen:
– Flexible Nachholmöglichkeiten für Schulabschlüsse
– Intensivsprachkurse, um Ausbildungsfähigkeit sicherzustellen
– Sprachzentren an Berufsbildungszentren, die gezielt auf Ausbildung vorbereiten
✅ Prüfung einer Ausbildungspflicht bis 18 Jahre:
Nach dem Vorbild Österreichs wollen wir prüfen, ob eine verbindliche Pflicht zur Ausbildung oder zu Bildungsmaßnahmen Jugendlichen eine klare Perspektive geben kann.
✅ Ein „Institut für berufliche Bildung“ aufbauen:
Dieses Institut soll die berufliche Bildung im Saarland systematisch verbessern, Angebote besser vernetzen und innovative Ansätze entwickeln – auch mit digitalen Tools, zum Beispiel KI-gestützten Matching-Systemen für Ausbildungsplätze.
Wir als CDU sind überzeugt: Wenn wir jungen Menschen helfen, ihre Talente zu entwickeln, profitieren alle – die Jugendlichen selbst, die Betriebe, unsere Wirtschaft und die ganze Gesellschaft. Das Saarland hat die Kraft zum Wandel. Wir müssen sie nur nutzen.
Ich werde euch hier im Blog auf dem Laufenden halten, wie die Debatte am Mittwoch im Landtag verläuft.
👉 Lasst mich wissen: Was denkt ihr über die Idee einer Ausbildungspflicht bis 18? Ist das ein guter Weg gegen den Fachkräftemangel?
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen