Mittwoch, 18. Juni 2025

Wasser schützen heißt konkret und mit Augenmaß handeln – nicht nur fordern und einseitig belasten

Die neue Überblicksstudie des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) zum Zustand des Grundwassers in Deutschland ist ein weiterer deutlicher Weckruf – auch für uns im Saarland. Der „Grundwasserstresstest“ des BUND zeigt: Unsere Wasservorräte schrumpfen. Die Grundwasserneubildung geht zurück, Böden verlieren an Speicherfähigkeit, naturnahe Auenlandschaften verschwinden. Der Handlungsbedarf ist unbestritten.

Was die Studie aber auch zeigt: Forderungen allein reichen nicht. Wer wirklich etwas für den Wasserschutz tun will, braucht konkrete Programme, tragfähige Konzepte und vor allem: politisches Augenmaß. Es bringt nichts, einseitig die Industrie zu belasten oder pauschal Gebühren zu erhöhen, ohne vorher die strukturellen Hausaufgaben zu machen. Wer das verpasst, gefährdet nicht nur die Umwelt, sondern auch Arbeitsplätze und Wohlstand im Saarland.

Was wir jetzt brauchen: Taten statt Worte

Andere Bundesländer sind beim Wasserschutz längst weiter. Im Saarland dagegen gibt es bislang weder ein klares Landesprogramm noch konkrete Zielvorgaben. Die CDU-Landtagsfraktion fordert deshalb ein umfassendes Maßnahmenpaket – mit drei zentralen Schwerpunkten:

1. Auenwald-Offensive Saarland

Entlang unserer Flüsse – etwa an Blies, Prims und Nahe – liegt enormes Potenzial. Naturnahe Ufer- und Feuchtwälder sind natürliche Wasserspeicher und bieten gleichzeitig Lebensraum für zahlreiche Arten. Wir fordern: In den kommenden Jahren sollen mindestens 500 Hektar Auenwälder wiederhergestellt oder neu angelegt werden. Das ist aktiver Wasserschutz – und ökologisch wie klimatisch ein echter Gewinn.

2. Humusbooster für unsere Böden

Gesunde, humusreiche Böden sind natürliche Schwämme. Sie halten Wasser in der Fläche, beugen Erosion vor und wirken gleichzeitig als CO₂-Senke. Wir brauchen zielgerichtete Förderprogramme für humusaufbauende Maßnahmen in Land- und Forstwirtschaft – und zwar nicht erst 2030, sondern jetzt.

3. Waldschutz wiederherstellen

Es ist völlig widersprüchlich, wenn die Landesregierung einerseits den Wasserschutz beschwört, andererseits aber den Schutzstatus historisch alter Wälder aufhebt, wie es im letzten Jahr geschehen ist. Diese Entscheidung muss dringend überdacht werden. Gerade diese alten, humusreichen Waldbestände sind entscheidend für ein gesundes Wasserregime.

Unsere Forderung an die Landesregierung

Wir fordern Umweltministerin Berg auf, bis Ende dieses Jahres ein konkretes Maßnahmenpaket für den Schutz und die Stärkung unserer Wasservorräte vorzulegen – eingebettet in einen überarbeiteten Umwelt- und Klimaschutzplan, der bislang auf halbem Weg steckengeblieben ist.

Die Zeit der symbolischen Programme und politischer Ankündigungen ist vorbei. Wasser wird auch im Saarland zunehmend zu einem knappen Gut. Wer jetzt nicht in die natürlichen Speicher der Zukunft investiert – in Böden, in Wälder, in Auen –, riskiert in wenigen Jahren echte Versorgungsprobleme. Und die werden dann nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch teuer.

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