Gemeinsam mit unserem Fraktionsvorsitzenden Stephan Toscani, unserem Bundestagsabgeordneten Philip Hoffmann, Landtagsvizepräsidentin Dagmar Heib sowie dem Vorsitzenden des Innenausschusses Patrick Waldraff durfte ich als Vorsitzender des Arbeitskreises Umwelt, Klima, Mobilität, Agrar und Verbraucherschutz der CDU-Landtagsfraktion das Unternehmen Pyrum Innovations AG in Dillingen besuchen.
Unser Austausch mit dem Firmengründer und CEO Pascal Klein sowie CFO Kai Winkelmann hat bleibenden Eindruck hinterlassen – und zugleich ernüchtert. Denn: Pyrum ist zweifellos eines der innovativsten Unternehmen im Bereich des Reifenrecycling – nicht nur in Deutschland oder Europa, sondern wohl weltweit. Trotzdem wird es im Hinblick auf den notwendigen Transformationsprozess im Saarland von der SPD-Alleinregierung im Saarland bislang in einer Weise ignoriert, die sprachlos macht.
Ein saarländisches Unternehmen mit internationaler Strahlkraft
Pyrum hat eine Technologie entwickelt, mit der Altreifen effizient und umweltschonend in wertvolle Rohstoffe rückverwandelt werden können. In einem innovativen Pyrolyseverfahren werden aus gebrauchten Reifen unter hohem Druck und bei hohen Temperaturen unter anderem Öl, Ruß, Gas, Metalle und textile Fasern zurückgewonnen. Damit schließt Pyrum den Stoffkreislauf und trägt aktiv zur Ressourcenschonung und Reduktion von CO₂-Emissionen bei.
Ein großer Teil der zurückgewonnenen Materialien kann direkt wieder in die Industrie eingespeist werden – etwa als Grundstoff für neue Reifen, Kunststoffprodukte oder zur Energiegewinnung. Pyrum produziert damit genau das, was wir in der modernen Kreislaufwirtschaft brauchen: Wertstoffe statt Abfall, Chancen statt Belastung.
Das Unternehmen ist auf Wachstumskurs, will investieren, Arbeitsplätze schaffen, Innovationen skalieren – und stößt dabei immer wieder auf bürokratische Hürden. Statt Unterstützung durch die Landesregierung gibt es Funkstille. Die politisch Verantwortlichen im Saarland lassen ein Unternehmen mit internationalem Potenzial im Regen stehen – und das, obwohl Pyrum bereits Partner wie BASF, Continental und Schwalbe an seiner Seite hat und auch auf europäischer Ebene Aufmerksamkeit erzeugt.
Kreislaufwirtschaft als Schlüssel zu einer nachhaltigen Industriepolitik
Als CDU-Fraktion setzen wir uns klar für eine starke Kreislaufwirtschaft ein. Sie ist ein zentraler Baustein für eine nachhaltige, resiliente und zukunftsfähige europäische Industrie- und Umweltpolitik. Denn sie verbindet Ressourcenschutz mit Innovation, Klimaschutz mit Wertschöpfung – und schafft gleichzeitig wirtschaftliche Perspektiven vor Ort.
Der Vorschlag der Europäischen Kommission für eine neue EU-Verordnung über Anforderungen an die kreislauforientierte Konstruktion von Fahrzeugen und die Entsorgung von Altfahrzeugen ist grundsätzlich ein begrüßenswerter Schritt. Doch aus unserer Sicht fehlt ein wesentlicher Aspekt: das Recycling von Altreifen und die Nutzung von Gummirezyklaten finden darin bislang kaum Berücksichtigung. Dabei wären gerade hier enorme ökologische und ökonomische Potenziale zu heben – wie Pyrum eindrucksvoll beweist.
Es wird Zeit, dass die beiden zuständigen Minister, Wirtschaftsminister Barke und Umweltministerin Berg, endlich aus ihrem unglaublichen Tiefschlaf erwachen, ihre Augen öffnen und die Potenziale erkennen, die unsere saarländischen Unternehmen bieten.
Im Gegensatz zur CDU-Fraktion waren die zuständigen Minister nämlich noch nicht ein einziges Mal vor Ort, um sich die ausgeklügelte und zukunftsweisende Technologie der Pyrum Innovations AG einmal mit eigenen Augen anzuschauen und zu verstehen, was hier bei uns im Saarland gerade heranwächst.
Mein Fazit
Pyrum ist ein Paradebeispiel dafür, wie Innovation, Nachhaltigkeit und industrielle Wertschöpfung Hand in Hand gehen können – made im Saarland. Es ist höchste Zeit, dass die Landesregierung erkennt, welches Potenzial in diesem Unternehmen steckt. Wegducken oder Ignorieren ist keine Option, wenn wir unser Land zukunftsfest machen wollen.
Solche innovativen Unternehmen brauchen Rückenwind aus der Politik – dafür setzen wir uns als CDU-Fraktion im Saarländischen Landtag ein und werden weiter Druck machen: für weniger Bürokratie, für mehr Innovationsförderung – und für eine echte Industriepolitik, die das Saarland nicht länger klein macht.
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