Endometriose ist eine chronische Erkrankung, die das Leben von Millionen Frauen massiv einschränkt – und doch wird sie in der Öffentlichkeit und im medizinischen Alltag noch immer viel zu oft übersehen oder unterschätzt. Um das zu ändern, haben wir als CDU-Landtagsfraktion eine Initiative im Plenum des Saarländischen Landtages gestartet und gemeinsam mit der SPD eine umfassende Anhörung im Gesundheitsausschuss des Landtages auf den Weg gebracht. Am 4. September wird Endometriose dort im Mittelpunkt stehen – sachlich, medizinisch fundiert und mit der nötigen politischen Ernsthaftigkeit.
Als gesundheitspolitischer Sprecher meiner Fraktion ist mir dieses Thema besonders wichtig. Denn Endometriose betrifft rund 10 bis 15 Prozent aller Frauen im gebärfähigen Alter – laut WHO weltweit etwa 190 Millionen. Allein in Deutschland wird von rund zwei Millionen Betroffenen ausgegangen, und doch vergehen im Durchschnitt bis zu zwölf Jahre bis zur Diagnose. Das ist ein unhaltbarer Zustand.
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Meine Kollegin und stellvertretende Fraktionsvorsitzende Anja Wagner-Scheid bringt es in ihrer Pressemitteilung sehr treffend auf den Punkt:
„Es ist höchste Zeit, dass Endometriose als das ernsthafte gesundheitspolitische Problem anerkannt wird, das es für Millionen von Frauen weltweit darstellt. Mit der Anhörung im Gesundheitsausschuss des Landtags setzen wir ein wichtiges Zeichen: Wir holen die Erkrankung aus der Tabuzone und bringen sie in den politischen Entscheidungsraum.“
Endometriose steht für ein strukturelles Problem in unserem Gesundheitssystem: Frauenmedizin wird nach wie vor oft vernachlässigt. Als CDU und CSU fordern wir deshalb seit Langem eine gendergerechte Medizin, die geschlechtsspezifische Unterschiede stärker berücksichtigt – sowohl in der Forschung als auch in der ärztlichen Versorgung.
Was jetzt wichtig ist
Wir brauchen eine bundesweite Endometriose-Strategie, die diesen Namen auch verdient. Dazu gehören:
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eine bessere und schnellere Diagnostik,
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eine strukturierte interdisziplinäre Versorgung,
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gezielte Forschung und Förderung von Innovationen,
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mehr Aufklärung in Schulen und im öffentlichen Diskurs,
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sowie eine stärkere Berücksichtigung des Themas in der medizinischen Ausbildung.
Damit dies gelingen kann, wollen wir die Kräfte im Saarland bündeln und auf den Sachverstand der vielen Menschen zurückgreifen, die sich im Saarland und auch über die Landesgrenzen hinaus mit diesem wichtigen Thema beschäftigen. Die Anhörung im Ausschuss für Arbeit, Soziales, Frauen und Gesundheit ist dafür ein wichtiges Werkzeug.
Besonders positiv sehe ich gemeinsam mit Anja Wagner-Scheid auch die innovativen Ansätze der Berliner Charité, etwa den Einsatz sogenannter Endo-Nurses oder eine speziell für Jugendliche entwickelte App. Solche Leuchtturmprojekte zeigen, was möglich ist, wenn man Endometriose ernst nimmt.
Erfreulich ist zudem, dass die neue Bundesforschungsministerin Dorothee Bär angekündigt hat, die Fördermittel zur Endometriose-Forschung auf 8,5 Millionen Euro zu erhöhen. Das alles sind erste Schritte – weitere müssen folgen.
Mein Fazit
Frauen mit Endometriose verdienen keine Vertröstung, sondern konkrete Hilfe. Es ist unsere Pflicht als Politik, endlich Strukturen zu schaffen, die das ermöglichen. Mit der großen Anhörung am 4. September machen wir als CDU-Fraktion den Anfang. Und wir werden nicht locker lassen, bis Endometriose die Aufmerksamkeit bekommt, die sie verdient – in der Medizin, in der Gesellschaft und in der Politik.
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