Es ist soweit: In der kommenden Nacht werden die Uhren auf Winterzeit, also auf die Normalzeit, umgestellt.
Foto: Torsten Born / pixelio.de
Wir erhalten die Stunde, die uns im Frühjahr "gestohlen" wurde, wieder zurück.
Dem äußeren Schein nach sogar unbeschädigt.
Trotzdem mehren sich die Stimmen, die eine Abschaffung der Sommerzeit fordern.
Und das nicht ohne Grund.
Vor allem in der Medizin wird die Zeitumstellung immer öfter kritisiert. So titelte das Deutsche Ärzteblatt, das von der Bundesärztekammer und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung herausgegeben wird, im März dieses Jahres "Umstellung auf Sommerzeit schadet der Gesundheit".
Die Mediziner warnen in dem betreffenden Artikel sogar deutlich vor einer "ernstzunehmenden Gesundheitsgefährdung".
Die zur Legitimierung der Zeitumstellung 1980 ins Feld geführten ökonomischen und ökologischen Argumente sind mittlerweile widerlegt, wie auch das Bundesumweltamt in einer Pressemitteilung aus dem Oktober des vergangenen Jahres bestätigt:
"Nach Auskunft der UBA-Fachleute ist allerdings eher nicht mit einer Energieeinsparung zu rechnen, denn: Die Zeitverschiebung um eine Stunde nach vorn bedeutet zwar eine bessere Ausnutzung der Tageshelligkeit im Sommer und damit eine Stromeinsparung für Beleuchtung. Diese wird jedoch durch den Mehrverbrauch an Heizenergie - durch das Vorverlegen der Hauptheizzeit in die kühleren Morgenstunden - in etwa kompensiert."
Das sieht auch die Bundesregierung so, wie die Antwort auf eine sogenannte Kleine Anfrage der FDP im Deutschen Bundestag aus dem Jahre 2005 zeigt:
"Aus umweltpolitischer Sicht besteht keine Notwendigkeit für eine Beibehaltungder mitteleuropäischen Sommerzeit in Deutschland".
Allerdings soll trotzdem an der Sommerzeit festgehalten werden.
Und das aus zwei Gründen:
1. "Einig sind sich jedoch alle Fachleute: Die Mehrzahl der Menschen begrüßen
die Einführung der Sommerzeit, weil sie den Tag besser gestalten können.
Dazu gab es offenbar auch schon Umfragen, allerdings nicht im Auftrag des
UBA oder des Bundesumweltministeriums, insofern kann sich das UBA hier nur auf
externe Informationen berufen." (Quelle: Umweltbundesamt, Oktober 2010)
2. "Für das weitere Funktionieren des EU-Binnenmarktes ist es von wesentlicher
Bedeutung, dass Tag und Uhrzeit des Beginns und des Endes der Sommerzeiteinheitlich in der gesamten Gemeinschaft festgelegt werden.
Die Bundesregierung wird deshalb an der Sommerzeit festhalten, sofern nicht
die Mitgliedstaaten der Europäischen Union gemeinsam die Absicht haben, die
Sommerzeit abzuschaffen."
(Quelle: Deutscher Bundestag, Drucksache 15/5380, 11.5.2005)
Der Sinn und die Vorteile oder Nachteile der Zeitumstellung im Sommer sind umstritten seitdem es diese Zeitumstellung gibt. Wir können jedoch und sollten diese Umstellung nur dann nicht mehr vornehmen, wenn man sich in Europa darauf einigt, sonst gebt es in Europa (Mitteleuropa) auch noch verschiedene Zeiten. Mir persönlich ist die Sommerzeit angenehm, ist es doch abends länger hell. Aber es gibt sicherlich Leute, die darunter leiden.
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