Donnerstag, 5. August 2021

MdL vor Ort: Besuch im Werk 4 der WZB Werkstatt für Behinderte der Lebenshilfe gGmbH

Im Rahmen unserer Sommer-Dialog-Tour besuchten meine Kollegin Sandra Johann und ich heute das Werk 4 der WZB Werkstatt für Behinderte der Lebenshilfe gGmbH in Spiesen-Elversberg. Neben der Besichtigung des Werkhallen stand dabei auch der offene und informative Austausch mit Geschäftsführer Thomas Latz und seinem Team im Mittelpunkt.

Beim Rundgang durch die Einrichtung fiel uns neben dem umfangreichen und hochqualitativen Produkt- und dem namhaften Kundenportfolio vor allem auch das objektiv sehr gute Arbeitsklima und das Miteinander der Beschäftigen auf.
Selten war ich in einem Betrieb, in dem so deutlich spürbar war, wie gerne die Menschen hier Arbeiten, wie wichtig ihnen ihre Arbeit ist und wie viel Spaß sie ihnen macht.


Menschen mit Behinderungen haben ein Recht auf Teilhabe am inklusiven Arbeitsmarkt. Das sage ich aus voller Überzeugung und das ist auch eine ganz grundsätzliche Einstellung meiner Partei, der CDU, und unserer CDU-Landtagsfraktion zu diesem Thema. Dazu gehören aber nicht nur diejenigen, die den Sprung auf den ersten Arbeitsmarkt geschafft haben, sondern selbstverständlich auch die Beschäftigten, die in Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM) arbeiten.
Diese Werkstätten sind ein enorm wichtiger Baustein im Rahmen unserer Behindertenpolitik. Sie leisten einen unverzichtbaren Beitrag zur Betreuung und zur aktiven Teilhabe von Menschen mit Behinderungen.

Dabei steht für uns der einzelne Mensch, seine Bedürfnisse und sein ganz individueller persönlicher Bedarf im Mittelpunkt. Nach Artikel 27 UN-BRK haben die Betroffenen das Recht, ihren Lebensunterhalt durch Arbeit zu verdienen in einem offenen, inklusiven sowie zugänglichen Arbeitsmarkt und -umfeld. Solange es sich bei Werkstätten für behinderte Menschen um kein alternativloses Angebot handelt, gehören für uns als CDU die WfbM fest zum inklusiven Arbeitsmarkt dazu. Und auch mir ganz persönlich geht das individuelle Wohl des einzelnen Menschen vor der Ideologie einer bedingungslosen totalen Inklusion nur um des Wortes Inklusion Willen.

Im Rahmen des Bundesteilhabegesetzes wurden mit dem Budget für Arbeit oder der Möglichkeit der Beschäftigung bei anderen Leistungsanbietern alternative Beschäftigungsmöglichkeiten für Werkstattbeschäftigte geschaffen. Diese Alternativen behalten wir im Blick und - das wurde heute deutlich - auch die Werkstätten haben das im Blick und entwickeln sich weiter. Schon jetzt geht auch die WZB hier bereits neue Wege, hat Außengruppen in Unternehmen der saarländischen Industrie, bringt ihre Beschäftigten in die Mitte der Gesellschaft. Sie arbeitet gezielt daran, Menschen für den ersten Arbeitsmarkt fit zu machen, ist gleichzeitig aber auch Rückzugsraum und fängt diejenigen wieder auf, für die der Druck, für die die Belastung zu groß wird.
Es wird auch weiterhin Menschen mit Behinderungen geben, die wegen ihrer körperlichen, geistigen oder psychischen Beeinträchtigungen oder Besonderheiten nicht, noch nicht oder noch nicht wieder auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt erwerbstätig werden können. Sie haben ein Recht auf einen Werkstattplatz. Und das ist gut so und muss auch so bleiben können.

Das höchst informative Gespräch mit dem Team der WZB war für Sandra und mich enorm aufschlussreich, es blieb kein Thema ausgespart und auch Kritisches wurde sehr offen angesprochen. Das ist genau das, was für unsere politische und an Menschen orientierte Arbeit als Abgeordnete der CDU so enorm wichtig ist: Das Zuhören, das Nachfragen, das Dazulernen. Und ich werde auch nicht müde, das immer wieder zu wiederholen.
Genau diesem Zweck dienen unsere Vor-Ort-Termine. Und gerade auch was die WZB angeht, waren Sandra Johann und ich uns absolut einig: Es wird nicht unser letzter Besuch in den Werkstätten der WZB gewesen sein. Wir sehen uns als Partner dieser Einrichtungen, die für viele Menschen ein Lebensmittelpunkt sind.

Auch an dieser Stelle noch einmal ein herzliches Wort des Dankes für die Zeit und das offene Wort der WZB-Geschäftsführung, aber auch für das große Engagement der Lebenshilfe insgesamt. Auch die WfbM im Saarland sind Leuchttürme, die unserer Land und das soziale Miteinander in unserem Land kennzeichnen.








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