Montag, 16. Mai 2022

Vernetzt, ganzheitlich, patientenorientiert: Besuch beim SAPV-Care-Team Kaiserslautern

Die Stärkung  der Palliativbetreuung und der Hospizarbeit ist mir ein ganz persönliches Herzensanliegen. Ich durfte selbst dankbar miterleben, wie viel Sicherheit es pflegenden Angehörigen gibt, wenn sie mit der SAPV an der Seite jederzeit auf ein empathisches, engagiertes Team aus speziell geschulten Ärzten und Pflegekräften zurückgreifen und sich auf deren Rat und Tat verlassen können. 
Umso wichtiger ist mir das Ziel, die Versorgung mit spezialisierter ambulanter Palliativversorgung, kurz SAPV, besonders im ländlichen Raum zu stärken und vorhandene Lücken zu schließen.
Im Raum Kaiserslautern und damit in unmittelbarer Nachbarschaft zum Saarland wurde nun eine weitere dieser Lücken geschlossen.
Als Mitglied des Gesundheitsausschusses im saarländischen Landtag bin ich natürlich sehr gerne der Einladung zum Tag der Offenen Tür im neuen SAPV-Care-Stützpunkt Kaiserslautern-Einsiedlerhof gefolgt und habe den Besuch auch zum Austausch darüber genutzt, wie sich die ambulante Palliativbetreuung auch im Saarland weiter ausbauen und stärken lässt.


Es war ein sehr spannender Tag und ich blieb deutlich länger in den neuen Räumen des SAPV-Care-Teams, als ich ursprünglich vorgesehen hatte. Aber jede Minute lohnte sich: Unterschiedlichste Gesprächspartner sorgten dafür, dass nicht nur die Zeit wie im Fluge verrann, sondern ermöglichten mir auch tiefe Einblicke in aktuelle Entwicklungen der Schmerzbehandlung, der Palliativbetreuung und der individuellen Medikation, die Menschen in ihrer letzten Lebensphase nicht nur die Schmerzen nimmt, sondern auch dafür sorgen kann, dass sie die Zeit, die ihnen bleibt, zuhause bei ihren Lieben und in vollem Bewusstsein erleben können.

Aufklärung und Information spielen für die weitere Entwicklung der Spezialisierten Ambulanten Palliativversorgung eine wichtig Rolle: Die Menschen sollen, ja sie müssen wissen, dass sie am Ende ihres Lebens nicht allein gelassen werden.
Als gesundheitspolitischer Sprecher meiner Fraktion aber auch als Bürger, als Mensch, als Angehöriger bin ich der festen Ansicht, dass die Angebote der Palliativ- und Hospizarbeit weiter ausgebaut werden und nah an den Menschen sein müssen. Dezentrale Strukturen und auch Wahlmöglichkeiten zwischen mehreren Trägern und Einrichtungen schaffen dabei das gerade in der letzten Lebensphase so wichtige Vertrauen, ein Gefühl der Sicherheit und der Geborgenheit.

Doch was ist SAPV eigentlich? Was macht SAPV aus?

Die SAPV ist ein Team aus hochspezialisierten Palliativmedizinern und Palliativpflegekräften, das rund um die Uhr für schwerstkranke und sterbende Menschen und deren Angehörige zu Hause oder im Pflegeheim erreichbar ist. Das Team hat einen ganzheitlichen Therapieansatz, der die medizinische, pflegerische und psychosoziale Betreuung umfasst. Der Patient und die betroffene Familie können sich also in schwierigen Situationen, wenn zum Beispiel plötzlich starke Schmerzen oder Atemnot beim Patienten auftreten, in ein sicheres Netz fallen lassen.

Die SAPV im ländlichen Raum

Diesen vernetzten Ansatz der SAPV gilt es weiter auszubauen und gerade auch im ländlichen Raum des mittleren Saarlandes rund um die Mündungen von Ill, Theel und Prims vorhandene Lücken zu schließen. 
Die SAPV-Teams im ländlichen Raum stehen dabei vor ganz anderen Herausforderungen als in Ballungsräumen: Die Wege sind länger, die betroffenen Patienten weniger. Und oft sind auch die nächsten Angehörigen der Patienten nicht mehr vor Ort und fallen als Unterstützung weg.

Gerade deshalb aber muss es umso mehr und dringender möglich sein, gerade hier SAPV-Teams entstehen zu lassen, die sich finanziell tragen. Das ist der Grund, weshalb ich nicht nur weiterhin fest an der Seite des SAPV-Care-Teams in Lebach stehe, dessen Zulassung nun endlich in greifbare Nähe zu rücken scheint, sondern auch mehr denn je in engem Kontakt mit meinen Kollegen in den Länderparlamenten und im Bundestag, um die Verbesserung der Hospiz- und Palliativversorgung in Deutschland voranzutreiben und durch eine stärkende und an den aktuellen Entwicklungen orientierte Gesetzgebung zu flankieren.

Für die Einladung nach Kaiserslautern und die wertvollen Eindrücke, die ich dort erwerben konnte, bedanke ich mich auch vor diesem Hintergrund noch einmal ganz herzlich!


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen