Gestern fand im Bildungsausschuss des Landtages die Anhörung zum Gesetz zur Einführung des neunjährigen Gymnasiums und das Fazit nach zahlreichen Stellungnahmen ist eindeutig: Hier hat die Landesregierung noch einiges an Hausaufgaben zu erledigen!
Für unsere CDU-Landtagsfraktion bringt es die stellvertretende Fraktionsvorsitzende und bildungspolitische Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion, meine Kollegin Jutta Schmitt-Lang, auf den Punkt: „Die Anhörung hat deutlich gemacht, dass an dem aktuellen Gesetzentwurf der Landesregierung ganz dringend nachgearbeitet werden muss. Ansonsten ist das Saarland auf dem besten Weg zum Schmalspur-Gymnasium. Die lediglich vorgesehenen 178 Unterrichtsstunden in der gymnasialen Stundentafel bedeuten die rote Laterne im bundesweiten Vergleich."
Es wurde offensichtlich, dass diese Zahl jeglicher pädagogischer Grundlage entbehrt und allein dem Rotstift des Finanzministers geschuldet ist, der nicht mehr Lehrerstellen zur Verfügung stellen will. Die Schulleiter haben mit Blick auf diese Stundenzahl heute wörtlich von einem Schock gesprochen. Hier muss dringend nachgebessert werden!"
Die Landesregierung müsse die Warnungen ernst nehmen, die von den Vertreterinnen und Vertretern der Lehrer- und Elternschaft ausgesprochen worden sind, so Jutta Schmitt-Lang. Es sei nicht nachvollziehbar, dass gerade in der Mittelstufe keine Entschleunigung zu erwarten ist, sondern stattdessen viele Fächer nur einstündig unterrichtet werden sollen. In der Klassenstufe 10 sind es gar sechs Fächer, für die nur eine Stunde pro Woche vorgesehen ist.
Als CDU sind wir uns einig: Ein nachhaltiges Lehren und Lernen ist dadurch kaum möglich.
Jutta Schmitt-Lang weist auf ein weiteres extremes Defizit im Gesetzentwurf hin: "Es ist fern jeglicher praktischer Vernunft, wenn auf der einen Seite keine Zugangsvoraussetzung für das Gymnasium eingeführt werden soll, gleichzeitig aber die Versetzung zum Teil bis Klassenstufe 7 ausgesetzt wird. Das wird den Kindern in unseren Schulen nicht gerecht, während gleichzeitig verstärkt Losverfahren drohen, die Ungerechtigkeiten mit sich bringen. Die Ministerpräsidentin hat angekündigt, dass die G9-Reform nicht von oben durchgedrückt werden soll. Wir nehmen sie beim Wort und erwarten, dass hier reagiert wird.“
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