Die Kernkraft, sagt der SPD-Fraktionsvorsitzende Ulrich Commerçon, sei für ihn keine Zukunftstechnologie. „Es kann also nicht sein, dass wir dort investieren", sagte er neulich der Presse und versuchte damit das Aus für die letzten deutschen Kernkraftwerke zu verteidigen.
Das sagt er aber nicht. Und deshalb ist auch sein Abgesang auf die Kernkraft mehr als heuchlerisch.
Ein aktueller Bericht in der Saarbrücker Zeitung macht das gerade mehr als deutlich: "Stahlbranche: Darum wird Atomstrom für das Saarland künftig wichtiger", so die SZ in ihrer neuesten Ausgabe. Und sie erklärt auch warum: Wenn unsere saarländischen Stahlwerke noch eine Zukunft haben wollen, brauchen Sie CO²-frei erzeugten Strom. Und zwar in gigantischer Menge.
Nach dem Bericht der Saarbrücker Zeitung erwartet die Stahlholding Saar, der Muttergesellschaft von Saarstahl und Dillinger Hütte, dass der Strombedarf ihrer Branche "von heute rund 1,5 Terawattstunden (TWh) pro Jahr auf bis zu 12,7 TWh in den 2040er Jahren steigen könnte".
Dazu schweigt Ulrich Commerçon. Und dazu schweigt auch die amtierende Ministerpräsidentin Rehlinger, die diesen Schmu ebenfalls kommentarlos mitmacht und auch am Tisch des Kanzlers in Berlin offensichtlich in wichtigen Dingen den Mund nicht aufkriegt.
Der Bürgermeister von Cattenom hingegen schweigt nicht. Er hat längst erkannt, welche wirtschaftliche Chance das Ganze für seine Gemeinde bedeuten könnte: Er fordert von der französischen Regierung, dass zwei von den acht geplanten neuen 1600-Megawatt-Reaktoren in Frankreich in seiner Gemeinde entstehen. In der städtischen Raumplanung sei der Platz entsprechend reserviert worden - der kommunalpolitische Wille sei da, berichtete der Saarländische Rundfunk unlängst.
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