Montag, 21. Juli 2025

EU-Pläne zur Zwangselektrifizierung von Firmenflotten: Ein Irrweg auf Kosten des Industriestandorts Saarland

Die Europäische Union plant offenbar, ab dem Jahr 2030 nur noch vollelektrische Miet- und Unternehmensflotten zuzulassen. Ein Vorhaben, das für viele auf den ersten Blick nach Fortschritt und Klimaschutz klingen mag – in Wahrheit aber eine schwerwiegende Fehlentscheidung wäre, die massive wirtschaftliche und soziale Folgen hätte, insbesondere für unsere Heimatregion.

Mein Kollege und Freund Stephan Toscani, Vorsitzender unserer CDU-Landtagsfraktion und Spitzenkandidat für die Landtagswahl 2027, hat hierzu bereits klar Stellung bezogen: „Diese Pläne müssen unverzüglich gestoppt werden.“ Und das mit gutem Grund.


Ein industriepolitisches Risiko für das Saarland

Das Saarland ist in besonderem Maße vom Automobilsektor abhängig. Tausende Arbeitsplätze hängen direkt und indirekt an der automobilen Wertschöpfungskette. Wenn Miet- und Unternehmensflotten in Zukunft ausschließlich elektrisch unterwegs sein dürfen, bedeutet das nicht nur einen einseitigen Markteingriff, sondern auch eine ernsthafte Bedrohung für etablierte Strukturen und Arbeitsplätze in unserem Bundesland.

Statt Technologieoffenheit setzt die EU-Kommission offenbar weiter auf ideologisch motivierte Verbote. Der Zwang zur Vollelektrifizierung ist dabei weder wirtschaftlich vernünftig noch ökologisch zwingend. Denn: Moderne Verbrenner mit synthetischen Kraftstoffen oder Hybridlösungen können ebenfalls einen Beitrag zum Klimaschutz leisten – insbesondere in der Übergangsphase.

Bürokratie statt Innovation?

Gerade für kleinere Unternehmen und Mittelständler, die ihre Fuhrparks oft über Jahre hinweg nutzen und auf Wirtschaftlichkeit achten müssen, wären solche Zwangsvorgaben ein finanzieller Kraftakt. Gleichzeitig ist die Ladeinfrastruktur in vielen Regionen – auch bei uns im Saarland – noch nicht ausreichend ausgebaut, um rein elektrische Flotten im großen Maßstab überhaupt betreiben zu können. Wo bleibt hier der Realitätssinn?

Technologieoffenheit muss Maßstab bleiben

Im Koalitionsvertrag der Bundesregierung ist klar von Technologieoffenheit die Rede – ein Prinzip, das auch auf europäischer Ebene gelten muss. Wir dürfen die Transformation hin zu klimafreundlicher Mobilität nicht mit dem Holzhammer durchsetzen. Deutschland und Europa müssen vielmehr Rahmenbedingungen schaffen, in denen sich die besten Lösungen durchsetzen – ob batterieelektrisch, mit Wasserstoff oder synthetischen Kraftstoffen.

Das Saarland darf nicht zum Testfeld zentralistischer EU-Vorgaben werden. Es braucht eine vernünftige, industriepolitisch verantwortbare und technologieoffene Verkehrspolitik – sonst verspielen wir nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit unserer Industrie, sondern auch das Vertrauen der Menschen in eine realitätsnahe Klimapolitik.


Fazit: Klimaschutz ist wichtig – aber er muss wirtschaftlich tragfähig, technologisch offen und sozial ausgewogen gestaltet werden. Die CDU steht für einen realistischen Weg, der Fortschritt mit Verantwortung verbindet. Die ideologischen Pläne der EU zur Zwangselektrifizierung von Firmenflotten gehören nicht dazu.

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