Warum wir handeln müssen: Deutschland steht vor einer klar bezifferten Versorgungslücke bei „steuerbarer“ Stromerzeugung (also Kraftwerken, die unabhängig von Wind und Sonne zuverlässig einspringen können). Die Bundesnetzagentur (BNetzA) beziffert den zusätzlichen Bedarf bis 2035 auf bis zu 22–36 Gigawatt. Das entspricht – je nach Auslegung – mehreren Dutzend neuer, moderner Gaskraftwerke. Ohne diesen Zubau geraten Netzstabilität, Standortattraktivität und die Wettbewerbsfähigkeit unserer Industrie unter Druck.
Was heißt das konkret?
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Erneuerbare Energien liefern heute einen großen Teil unseres Stroms – aber nicht jederzeit. In längeren Dunkelflauten müssen flexible Kraftwerke Lücken schließen, sonst drohen Lastmanagement, teurer Importstrom oder im schlimmsten Fall Versorgungsengpässe. Das bestätigt auch das jährliche Versorgungssicherheits-Monitoring der BNetzA.
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Die Bundesregierung hat dazu eine Kraftwerksstrategie vorgelegt: Wasserstoff-fähige („H₂-ready“) Gaskraftwerke sollen als Brücke die schwankende Erzeugung aus Wind und Sonne absichern und perspektivisch auf klimaneutralen Wasserstoff umgestellt werden.
CDU/CSU: klare Position für Versorgungssicherheit
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Die Union bekennt sich zu H₂-ready Gaskraftwerken und einem technologieoffenen Kapazitätsmarkt, damit ausreichend steuerbare Leistung bereitsteht und Investitionen endlich ausgelöst werden.
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Bundesweit fordert die Union einen zügigen Zubau: CDU/CSU-Vorsitzender Friedrich Merz hat in diesem Jahr den schnellen Bau von rund 50 Gaskraftwerken als Zielmarke genannt – als klares Signal für Netzsicherheit und Planbarkeit.
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Ländervertreter der Union, etwa aus NRW, drängen auf höhere Ausschreibungsmengen und schnellere Genehmigungen, weil der bisherige Umfang nicht ausreicht.
Was heißt das fürs Saarland?
Unser Land ist energieintensiver Industriestandort – mit Stahl, Automotive-Zulieferern und vielen mittelständischen Betrieben. Heute sichern noch Bexbach, Weiher und Völklingen-Fenne die Grundlast mit Steinkohle und sind von der BNetzA als systemrelevant eingestuft (Abrufbarkeit bis 2031). Diese Reserve kann und soll nicht auf Dauer laufen – sie verursacht dauerhaft Emissionen und ist nicht flexibel genug. Moderne Gaskraftwerke springen dagegen schnell an, wenn sie gebraucht werden, und emittieren nur dann. Das Saarland verfügt über bestehende Netzanbindungen und Kraftwerksareale – genau dort könnten neue Kapazitäten entstehen.
Unser Antrag im Landtag
Die CDU-Landtagsfraktion hat beantragt: zwei neue, moderne Gaskraftwerke im Saarland – unter Einbeziehung vorhandener oder ehemaliger Standorte wie Weiher, Bexbach, Fenne und Ensdorf. Zudem fordern wir eine landesseitige Energiesicherheitsstrategie, schnellere Plan- und Genehmigungsverfahren sowie entschlossene Unterstützung im Bundesrat und gegenüber dem Bund. Hintergrund, Zahlen und Begründung haben wir in unserem Antrag dargelegt.
Fünf Gründe, warum Gaskraftwerke jetzt unverzichtbar sind
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Versorgungssicherheit in Dunkelflauten
Wenn Wind und Sonne schwächeln, braucht es schnell regelbare Leistung. Die BNetzA sieht dafür bis 2035 zweistellige Gigawatt-Zubauten. Ohne diese Backups wird das Netz „auf Kante genäht“. -
Brücke zur Wasserstoffwirtschaft
Neue Anlagen müssen H₂-ready sein. So senken sie heute Risiken und Emissionen – und können morgen auf klimaneutralen Wasserstoff umstellen. Genau das sieht die Kraftwerksstrategie des Bundes vor. -
Standort- und Industriepolitik
Saarländische Industriebetriebe brauchen verlässliche, bezahlbare Energie – sonst wandern Wertschöpfung und Arbeitsplätze ab. Moderne Gaskraftwerke stabilisieren das System in der Nähe der großen Verbraucher. -
Netzstabilität & Systemdienlichkeit
Die Übertragungsnetzbetreiber kalkulieren in allen Szenarien mit einem Mehrbedarf an gesicherter Leistung von ca. 20–25 GW (Grundlage für Annahmen im Netzentwicklungsplan). Das bestätigt die Systemrelevanz steuerbarer Kapazitäten. -
Nutzung bestehender Infrastruktur
Alte Kraftwerksareale (z. B. Weiher/Bexbach/Fenne/Ensdorf) haben Netzanbindung, Flächen, Fachkräfte – das beschleunigt die Realisierung und senkt Kosten. Landesdokumente und Unternehmensangaben belegen die Systemrelevanz und Historie.
Was jetzt passieren muss
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Bund: Ausschreibungen für H₂-ready Gaskraftwerke zügig starten, rechtssicher finanzieren (Kapazitätsmechanismus) und regional steuern, wo Netz- und Industrielagen es erfordern.
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Land: Zwei Standorte aktiv vorbereiten (Flächen, Genehmigungen, Wasserstoff-Perspektive) und gemeinsam mit Energieversorgern/Industrie Projektkonsortien schmieden.
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Planung & Genehmigung beschleunigen: Landesgesetzliche und behördliche Verfahren straffen, Vorrangareale ausweisen, Netzanbindung früh klären.
Fazit
Die Zahlen der Bundesnetzagentur sind eindeutig: Ohne neue Gaskraftwerke fehlt bis 2035 steuerbare Leistung im zweistelligen Gigawattbereich. CDU und CSU stehen für Versorgungssicherheit, Technologieoffenheit und Tempo – und für konkrete Projekte hier bei uns im Saarland. Weiher, Bexbach, Fenne und Ensdorf bieten die Chance, bestehende Infrastruktur intelligent zu nutzen. Jetzt kommt es auf entschlossenes Handeln der Landesregierung an.
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