Dienstag, 13. Dezember 2016

Museum für saarländische Braukultur in Mangelhausen: Spiegel eines unterschätzten Bereiches saarländischer Kulturgeschichte

Das Saarland wird im kommenden Jahr 2017 runde 60 Jahre. Geformt haben uns Kohle und Stahl aber auch die Brauereikultur. Was wären unsere Sport- und Kulturvereine ohne die Förderung durch unsere Brauereien, welches Vereinsheim wäre ohne Unterstützung verwirklicht worden. Wo waren unsere kulturellen Treffpunkte bevor es Fernseher und PCs gab? Das gesellschaftliche Leben wurde auf vielfältige Art gefördert. Was zum Beispiel unsere Dorf- und Stadtfeste ohne unsere Brauereikultur? Wo trafen sich die Arbeiter nach der Arbeit? 

Man traf sich in der Kaffeeküche oder in der Dorfkneipe um den Stress und die Mühen des harten Arbeitstages ruhen zu lassen.  Man traf sich im Gasthaus, beim kühlen Bier und tauschte sich über alle Belange aus.  Ob Politik oder Arbeit, ob Privates oder Sonstiges. 
Auch Sportveranstaltungen wurden zusammen in der Kneipe geschaut. 
Es wurde Zeit, dass sich eine dauerhafte Ausstellung genau diesem wichtigen und prägenden Element saarländischer Kultur widmet!

Das ist nun geschehen: In unserer Gemeinde befindet sich seit Mai 2014 das Museum für saarländische Brauereikultur. Ein Museum, das an die Zeit erinnert, als man sich noch persönlich traf und das größte soziale Netzwerk Stammtisch hieß.



Das Saarland hatte im Jahr 1953 unglaubliche 1.154 registrierte Brauereien, von denen über die Jahre zunächst nur dreizehn große und bis heute gar nur noch drei Brauereien überlebten.
Das Museum in Wiesbach-Mangelhausen erinnert mit über 3000 Ausstellungsstücken an eben diese dreizehn großen Brauereien, an die sich schon viele heute garnicht mehr erinnern können.
An die Walsheim Brauerei in Walsheim, die Neufang Saarbrücken, die Saarfürst in Merzig, die Schloss-Brauerei in Neunkirchen, die Becker in St. Ingbert, die Gross in Riegelsberg, die Ottweiler Brauerei Ottweiler, die St. Wendeler in St. Wendel, die Schäfer in Dirmingen, die Donner in Saarlouis.
Überlebt haben die nur älteste Brauerei, die Bruch in Saarbrücken die 1702 gegründet wurde, die größte Brauerei, nämlich Karlsberg in Homburg und die Grosswald-Brauerei im nahegelegenen Eiweiler.



Das Museum für saarländische Brauereikultur ist zwar als Heimatmuseum eingestuft, nimmt sich aber mit seiner Ausstellung einem Thema an, das bislang im Saarland kaum näher und schon garnicht als Gesamtbild betrachtet wurde. Bisher hatte sich weder eine der drei Brauereien, noch eine Brauereistadt oder ein Landkreis diesem Aspekt unserer Kulturgeschichte gewidmet. 

Museumsgründer und "Saarfürst" Frank Casciani mit dem Eppelblogger Alwin Theobald
Das Museum das aus einer Sammlerleidenschaft entstanden ist, ist heute einzigartig im ganzen Saarland und wurde von Frank und Marlene Casciani von privater Hand aufgebaut. 
Bis heute wurden keine Fördermittel und Unterstützungsgelder von der Gemeinde oder dem Land zugeschossen. Nach eineinhalb Jahren wird das Haus in der Heusweilerstraße langsam zu klein, so das wir uns nach einem größeren Gebäude umschauen. Gerne wird das Museum in der Gemeinde Eppelborn bleiben und hofft auf Unterstützung durch Besuche und Werbung auf Hilfe. 

Info´s gibt es bei Facebook  und unter www.schalander.saarland

Ein Gastbeitrag von Frank Casciani.

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