Das Bürgerhaus in Habach soll von Grund auf saniert und modernisiert werden. Das hat der Gemeinderat in dieser Woche in einer Grundsatzentscheidung beschlossen. Rund ein halbe Million Euro sollen in den kommenden Jahren investiert werden, um das Dach, die Fassade, die Fenster, die Küche, den Thekenbereich sowie die sanitären und die elektrischen Anlagen zu erneuern und zu modernisieren. Gleichzeitig sollen der Brandschutz auf den neuesten Standard gebracht und sowohl die Innenräume neu gestaltet werden. Auch der Klimaschutz und die Reduzierung der Energiekosten wird eine wichtige Rolle spielen, damit das Bürgerhaus Habach zukunftssicher gemacht werden kann.
Über Jahre hinweg wurden die kleineren Dörfer in der Gemeinde Eppelborn bei kommunalen Investitionen vergleichsweise stiefmütterlich behandelt, Prioritätenlisten und auch solide Finanzierungsvorschläge wurden in den kommunalen Haushalten und den Investitionsprogrammen in aller Regel nicht berücksicht. Selbst richtig gute Chancen wurden nicht genutzt: Nachdem ich 2016 selbst Gespräche mit Mitgliedern der Landesregierung geführt hatte, wurden aus Saarbrücken Zuschüsse in Höhe von bis zu 75 Prozent der Investitionskosten signalisiert. Die Chance wurde jedoch seitens der damaligen Verwaltungsspitze im Eppelborner Rathaus bedauerlicherweise nicht genutzt. Der Fokus lag eben nicht mehr auf den kleinen Dörfern.
Das hat sich mit dem Wechsel an der Rathausspitze und den neuen Mehrheitsverhältnissen im Gemeinderat grundlegend geändert: Mit einer Investitionsoffensive soll die kommunale Infrastruktur auf Vordermann gebracht werden. Davon profitiert nun auch das Bürgerhaus Habach, das für die lebendige dörfliche Gemeinschaft ebenso wie für die Vereine des 750-Seeelen-Dorfes einen wichtigen Veranstaltungsort und einen Kommunikationsmittelpunkt darstellt.
Auch das im Bürgerhaus integrierte Sicherheitszentrum, das sowohl die Freiwillige Feuerwehr als auch das Deutsche Rote Kreuz beherbergt, wird bei der Modernisierung berücksichtigt werden.
Damit das Großprojekt finanziert werden kann, wollen Bürgermeister Andreas Feld und seine Bauverwaltung bei der Landesregierung Zuschüsse aus Mitteln des Landes, des Bundes und auch der Europäischen Union beantragen. Vor allem das EU-Förderprogramm ELER (Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums) soll mit einem Förderanteil von rund 65 Prozent der zuwendungsfähigen Ausgaben eine wichtige Rolle spielen.
Für die Investitionen in den Bereich des Sicherheitszentrums von Feuerwehr und DRK, die ungefähr ein Drittel der Gesamtkosten ausmachen und nicht über das EU-Programm gefördert werden können, hofft die Verwaltung auf eine Bedarfszuweisung von Innenminister Klaus Bouillon in Höhe von 50 Prozent.
Damit auch der Gemeindeanteil an den Sanierungskosten seriös finanziert werden kann, sollen sich die Baumaßnahmen in mehreren Bauabschnitten über vier Jahre von 2021 bis 2024 erstrecken. Dabei soll der zeitliche Anteil, in dem das Dorfgemeinschaftshaus nicht genutzt werden kann, jeweils möglichst kurz gehalten werden.
Das Team der CDU Habach zeigt sich mit der Entscheidung des Gemeinderates zufrieden. Durch die Investitionen wird das Bürgerhaus zukunftsfähig gemacht und nachhaltig in seinem Bestand gesichert. Dass eine Erweiterung des Bürgerhauses nur mit unverhältnismäßig hohen Kosten zu bewältigen wäre, sei vor dem Hintergrund der geplanten umfassenden Sanierung zu verschmerzen: "Eine Investition in Höhe von rund 500.000 € sind für eine Gemeinde in heutiger Zeit alles andere als ein Pappenstiel", so Ortsvorsteher Peter Dörr. Er freue sich, dass das gemeinsame und parteiübergreifende Anliegen des Ortsrates bei Bürgermeister Feld auf offene Ohren gestoßen sei.
Hintergrund:
Das Bürgerhaus Habach wurde 1960 als Volksschule errichtet und beherbergte damals auch ein Volksbad. Nach der Gebiets- und Verwaltungsreform 1974 wurden die Habacher Kinder jedoch in der Grundschule eingeschult. Ortsvorsteher Emil Brill arbeitet ab diesem Zeitpunkt gemeinsam mit seinem Team der CDU darauf hin, dass das Gebäude im kommunalen Eigentum bleibt und zu einem Dorfgemeinschaftshaus weiterentwickelt wird. Zunächst wurde 1974 auf das ursprüngliche Flachdach ein Satteldach aufgesetzt. Durch größere Umbauarbeiten wurden schließlich zwei ehemalige Klassenräume zum eigentlichen Bürgerhaus, das wegen der Farbe des dort verlegten Teppichs lange Zeit auch im Volksmund "Der grüne Salon" genannt wurde. Das Lehrerzimmer mit Dorfbücherei wurde zum Ortsvorsteherbüro.Aus dem dritten Klassensaal wurde der Gruppenraum des DRK. Durch den Anbau von Garagen und Lagerräumen für Feuerwehr und DRK entstand schließlich das in den Gesamtkomplex integrierte Sicherheitszentrum. 2008 wurde auf einer Brachfläche neben dem Bürgerhaus ein neuer, ansprechender Dorfplatz gebaut, auf dem seit einigen Jahren auch ein kleiner Adventsmarkt stattfindet. Als vorerst letzte Baumaßnahme wurde dieses um eine Küche für das DRK erweitert.
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