Sonntag, 24. Oktober 2021

Dirmingen feiert: Endlich wieder eine richtige Kirmes im unteren Illtal

Der heilige Wendalinus ist der Schutzpatron von Dirmingen. Ihm zu Ehren feiert das Dorf an der Mündung von Alsbach und Ill alljährlich im Oktober seine Kirmes. In diesem Jahr zum 275. Mal.
Dass Wendelin auch der Schutzpatron der Menschen vom Lande ist, stärkte sicherlich die Zuversicht der Dirminger und die Hoffnung, dass man auch in der aktuell noch immer nicht einfachen Zeit ein sicheres und trotzdem schönes Fest feiern kann. 
Unter Beachtung der geltenden "3G-Regeln" weckte man den Kerwehannes und sein Lissje und stellte - toll organisiert - nach einjähriger, coronabedingter Pause  wieder die traditionelle "Derminga Kerb" auf die Beine - und übertrug damit Zuversicht und Hoffnung auch auf die Menschen vor Ort, die sichtlich dieses Stück Normalität genossen!
Vielen Dank und ein großes Kompliment an alle, die zum Gelingen der diesjährigen Dirminger Kirmes beitragen - allen voran Ortsvorsteher Frank Klein, die Mitglieder des Ortsrates, die "Kulturaner" und natürlich auch die örtlichen Vereine! 

Kirmes zu feiern ist mehr als nur Tradition. Es ist ein Zeichen eines lebendigen Dorflebens und des dörflichen Zusammenhaltes und stärkt auch die örtliche Gastronomie, in der nicht selten noch lange gefeiert wird, wenn die Losbuden am Abend geschlossen werden und die bunten Autos des Autoscooters längst in Reih und Glied eingeparkt sind.
Und in Zeiten wie diesen kann die Kirmes auch zu einem Symbol werden für die Rückkehr zur Normalität. 
Nein: Corona ist natürlich nicht vorbei. So wie es aussieht, wird das Virus auch nie wieder ganz aus unserem Leben verschwinden.
Aber mit der bereits sehr hohen Impfquote im Saarland hat Covid-19 seinen schlimmsten Schrecken verloren und der Staat steht nicht mehr in der Pflicht und der Verantwortung, zum Schutze breiter Bevölkerungsgruppen Freiheitsrechte einzuschränken.
Es braucht keinen "Freedom-Day" wie in England, in dem die Menschen wie bekloppt und ohne Rücksicht aufeinander feiern, als sei eine Diktatur gestürzt worden - nur um hinterher mit Heulen und Wehklagen wieder volle Intensivstationen zu beklagen. 
Was wir brauchen ist das, was an diesem Wochenende unter anderem in Dirmingen gezeigt wurde: Eine Rückkehr zu einem normalen Leben mit Tradition und Geselligkeit, so wie es unser "Saarland-Modell" als Strategie möglich macht. Aber trotzdem weiter mit Augenmaß, mit Verantwortung und gegenseitiger Rücksichtnahme und ein Stück weit auch weiterhin mit Respekt vor einer Krankheit, die lebensbedrohlich sein kann.
Das alles hat sich auch in der sehr gelungenen und eindrucksvoll vorgetragenen Kerwe-Redd, der Kirmesrede von Hans-Peter Hoffmann widergespiegelt.

Alles in allem also:
Danke, lieber heiliger Wendelin, für deinen Schutz und Segen und dafür, dass du uns einen Grund zum Feiern gibst.
Und danke, liebe Dirminger, dass ihr Mut und Zuversicht, gleichzeitig aber wieder einmal auch Verantwortungsbewusstsein, ehrenamtliches Engagement und Organisationstalent gezeigt habt!

2 Kommentare:

  1. Lieber Herr Theobald, danke für den wertschätzenden Blog über die Dirminger Kerb. Nur ein kleines Detail möchte ich korrigieren, die 275. Kerb wird anlässlich des Jahrestage der Eröffnung der evangelischen Stengelkirche gefeiert. Die Vorgänger Kirche, seit 1575 evangelisch, war der heiligen Katharina geweiht, da wäre der 25. November der Gedenktag. Liebe Grüße Harro Eder, evangelischer Pfarrer in Dirmingen

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  2. Vielen Dank für Ihren Kommentar und die für mich interessante Information.
    Herzliche Grüße
    Alwin Theobald

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