Freitag, 8. Oktober 2021

Flächen entsiegeln, Regenwasser bewirtschaften – Eppelborn erhält 248.000 Euro um Privatinitiativen zu fördern

Die Versiegelung von Flächen ist ein zunehmendes Problem. Zum einen, weil Regenwasser nicht mehr versickert, sondern über die Oberflächenentwässerung abgeleitet wird. Dieses Wasser fehlt dann dem Grundwasser, aus dem wir letztlich wieder Trinkwasser gewinnen. Zum anderen ist die starke Versiegelung auch ein Problem für das Abwassernetz, da sehr große Mengen nicht mehr aufgenommen werden können und es so bei starken Niederschlägen zu Überflutungen kommt. Durch die Entsiegelung befestigter Flächen (wie zum Beispiel von Garageneinfahrten) kann jeder Hausbesitzer selbst dazu beitragen die Wasserkanäle zu entlasten. Hierfür haben wir als Land eigens ein Förderprogramm auferlegt, das durch die Gemeinde an die Bürger und Bürgerinnen weitergereicht wird.
Diese Woche konnte Bürgermeister Dr. Andreas Feld einen Förderbescheid über 248.000 Euro entgegennehmen, die wir im Landeshaushalt zu diesem Zweck zur Verfügung gestellt haben.

Exakt 248.535 Euro stehen auf dem Förderbescheid, den Sebastian Thul, Staatssekretär im Umweltministerium, dem Eppelborner Bürgermeister Dr. Andreas Feld mitgebracht hat. Das Geld ist für das Förderprogramm der Gemeinde „zur dezentralen Niederschlagsbewirtschaftung“ bestimmt. Geld, das die Gemeinde an ihre Bürgerinnen und Bürger weiterreicht, wenn diese durch eigene Maßnahmen für eine Entlastung der Wasserkanäle sorgen.

Viele Gemeinden haben in den vergangenen Jahren an der Aktion Wasserzeichen des Landes teilgenommen und damit ihre Kanäle sowie die Umwelt durch die Trennung von Regenwasser und Abwasser entlastet. Künftig soll auch die Bevölkerung mitgenommen werden, Fördermittel sollen ihr direkt zugutekommen. Die Richtlinie des Förderprogramms Aktion Wasserzeichen wurde entsprechend überarbeitet.
„Jeder Hausbesitzer kann selbst einiges tun, damit weniger Regenwasser von befestigten Flächen in den Mischwasserkanal fließt. Investitionen beispielsweise für Retentionszisternen, wasserdurchlässige Oberflächenbeläge oder Mulden-Rigolen-Systeme wollen wir honorieren und auf diese Weise möglichst viele Menschen im Saarland zum Mitmachen bewegen“, bekräftigte der Umwelt-Staatssekretär.

In vielen Kanälen fließen neben dem Abwasser auch gefasste Quellen, Grundwasser oder nicht verschmutztes Regenwasser. Bei diesem so genannten Fremdwasser handelt es sich also um Wasser, das in die Kanalisation eindringt, mit dem Schmutzwasser vermischt abfließt und den Kanal sowie die Kläranlage unnötig belastet, da dieses Wasser nicht behandlungsbedürftig ist.

Als Landtag haben wir für die "Aktion Wasserzeichen" sowie für  Renaturierungsmaßnahmen an Wasserläufen im Zuge der Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie alleine für dieses Jahr rund 4,44 Millionen Euro und die gleiche Summe auch für 2022 im Haushalt bereitgestellt. Gegenüber 2019 haben wir damit die finanziellen Mittel, mit denen wir Maßnahmen zur Oberflächenwasserentflechtung und der "Aktion Wasserzeichen" bezuschussen, fast vervierfacht. Das zeigt, wie wichtig uns als Regierungskoalition dieses Thema ist. Grundwasserschutz und Hochwasserschutz sind für uns und auch für mich ganz persönlich zwei Seiten der gleichen Medaille.

Bürgermeister Andreas Feld begrüßte dieses Förderprogramm, das sich an die Bevölkerung richtet, ausdrücklich. "Mit den Geldern können unsere Bürgerinnen und Bürger zugleich etwas für unsere Umwelt tun, aber auch ihren eigenen Geldbeutel nachhaltig schonen. Ich hoffe, dass viele Eppelbornerinnen und Eppelborner mit ihren Maßnahmen an der „Aktion Wasserzeichen“ teilnehmen. Die Gelder dafür sind da. Ich danke Staatssekretär Sebastian Thul und seinem Haus, aber auch unserem Eppelborner Landtagsabgeordneten Alwin Theobald für diese Fördermaßnahme, die uns allen, insbesondere unserer Natur und Umwelt, zugutekommt!“

Maßnahmen der Fremdwasserentflechtung haben zum Ziel, einerseits kommunale Kläranlagen zu entlasten, ihre Wirksamkeit zu erhöhen und diffuse Schadstoffeinträge in die Gewässer zu reduzieren. Andererseits wird die natürliche Wasserbilanz durch Rückführung des Niederschlagswassers in ein Gewässer in der Nähe verbessert. Beispiele sind das Abkoppeln von Gewässereinläufen, das Abtrennen von Außengebieten vom Mischwasserkanal oder das Reduzieren der Einleitung des Regens von befestigten innerörtlichen Flächen. Diese Maßnahmen der „Aktion Wasserzeichen“ werden zukünftig mit höheren Kostenrichtwerten und Zuschüssen auf Gemeindeebene gefördert. Insgesamt stehen für die Jahre 2021 bis 2023 rund 10 Millionen Euro zur Verfügung, von denen etwa neun Millionen direkt den Bürgerinnen und Bürgern zugutekommt.

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