Freitag, 29. Oktober 2021

Verleihung der Freiherr-vom-Stein-Medaille: Auszeichnung für ehrenamtliches Engagement in der Kommunalpolitik

Heinrich Friedrich Karl Reichsfreiherr vom und zum Stein (1757-1831) hat als Staatsreformer deutsche Geschichte geschrieben. Er war maßgeblich der Architekt einer neuen kommunalen Ordnung, die aus Untertanen echte Bürger machte, die sich - ganz im Sinne auch des griechischen Philosophen und Staatsmanns Perikles - mitgestaltend am öffentlichen Leben beteiligen. Seit 1989 verleiht das Saarland die nach ihm benannte Medaille als Auszeichnung und Zeichen des Respekts vor besonderem ehrenamtlichen Engagement an langjährige Kommunalpolitikerinnen und Kommunalpolitiker.
Im historischen Sitzungssaal des Landratsamtes in Ottweiler erhielten in dieser Woche auch zwei Eppelborner die hohe Auszeichnung und die dazugehörige Urkunde aus den Händen von Innen- und Kommunalstaatssekretär Christian Seel: Michael Hoffmann und Klaus-Peter Schäfer wurden für ihr jahrzehntelanges Engagement geehrt.
Mit Reinhold Schuh aus der Gemeinde Merchweiler wurde ein weiterer CDU-Parteifreund geehrt, zudem auch die beiden ehemaligen SPD-RatsmitgliederVolker Karl Fiedelak und Elmar Schneider aus der Kreisstadt Neunkirchen.
Als Landtagsabgeordnete aus dem Landkreis Neunkirchen war es meiner Fraktionskollegin Sandra Johann und mir natürlich sehr wichtig, durch unsere Teilnahme an dem Festakt auch unseren Respekt für das langjährige ehrenamtliche Engagement der Geehrten zu unterstreichen. Auch Christian Ney, unser Erster Beigeordneter der Gemeinde Eppelborn, der Neunkircher Oberbürgermeister Jörg Aumann, der Merchweiler Bürgermeister Patrick Weydmann sowie Heike Becker MdL, zählten zu den Gästen der Veranstaltung.


Landrat Sören Meng hatte in bester Weise für den passenden Rahmen gesorgt: Der alte Reichsfreiherr vom und zum Stein wohnte in Form einer beeindruckenden Büste im historischen Sitzungssaal der Ehrung bei, die von einem virtuos agierenden Pianisten musikalisch umrahmt wurde.
Staatssekretär Christian Seel machte in seiner Laudation deutlich: „Alle Geehrten vereint ihre uneigennützige Bereitschaft für die Allgemeinheit und das Gemeinwohl zu wirken. Dies haben sie durch ihr verantwortungsvolles Handeln in der Kommunalpolitik erreicht. Mit der Medaille wollen wir diesen Menschen Achtung und Respekt für ihr Engagement zollen."

Nur alle zwei Jahre werden Persönlichkeiten ausgezeichnet, die sich bei der Ausübung ihrer ehrenamtlichen kommunalpolitischen Tätigkeit oder ihres Amtes besondere Verdienste um die kommunalpolitische Selbstverwaltung erworben haben.

Mein langjähriger Gemeinderatskollege Michael Hoffmann saß in den Jahren 1984 bis 1999 für die CDU im Ortsrat des Gemeindebezirks Eppelborn und von 1999 bis 2019 im Gemeinderat. Er war dabei stets für seine sachlichen Beiträge und seine klaren Worte in den politischen Diskussionen sehr geschätzt.
Neben seiner Tätigkeit in den Ausschüssen „Bauen, Wohnen und Umwelt“ und „Bürgerdienste und Soziales“ sowie im Rechnungsprüfungsausschuss bekleidete er 10 Jahre lang die Position des Vorsitzenden im CDU-Gemeinderatsverband und war damit mein Vorgänger, von dem ich ein gut bestelltes Feld übernehmen konnte.
Michael Hoffmann war zudem 15 Jahre lang Fraktionsgeschäftsführer der CDU-Gemeindefraktion und 26 Jahre stellvertretender Vorsitzender des CDU-Ortsverbandes Eppelborn und hat unter anderem auch die Partnerschaft der Gemeinde mit der brandenburgischen Stadt Finsterwalde mitgestaltet.

Klaus-Peter Schäfer engagierte sich neben seiner Tätigkeit als CDU-Mitglied im Kreistag (1994 bis 2019) auch im Kreis- und im Schulausschuss, in der Verbandsversammlung des Sparkassenzweckverbandes, im Verwaltungsrat der Sparkasse, in der Hauptversammlung des Landkreistages sowie in der Trägerversammlung der ARGE. Für die gemeinnützige Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft des Landkreises war er im Aufsichtsrat aktiv. Bis zu seinem Ausscheiden 2019 bekleidet er viele Jahre die Position des stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden, war jedoch über alle Fraktionen hinweg wegen seiner ausgleichenden Art geschätzt und wegen seines Fachwissens respektiert. Mit diesem Fachwissen habe er die Arbeit in den Ausschüssen sehr bereichert, konstatierte Staatssekretär Seel.

Reinhold Schuh war von 1994 bis 2019 für die CDU Mitglied im Gemeinderat Merchweiler und engagierte sich dort seit 1999 auch als Fraktionssprecher. Darüber hinaus brachte er sich in diversen Ausschüssen ein, zum Beispiel im Ausschuss „Kultur, Jugend und Soziales“, in Sonderausschüssen zum Thema „Bergbau und Bergschäden in den 90er Jahren“, im Haupt- und Personalausschuss sowie im Finanz- und Wirtschaftsausschuss; im Zweckverband „Naherholungsraum Itzenplitz“, im Aufsichtsrat der Technischen Werke und in der Verbandsversammlung des Zweckverbands „Gaswerk Illingen“ war er ebenfalls aktiv. Von 1982 bis 2002 leitete der Geehrte die Volkshochschule Wemmetsweiler und hatte von 1979 bis 1989 den stellvertretenden Vorsitz beim Musikverein Wemmetsweiler inne. Außerdem arbeitete er 20 Jahre lang bei den „Heimatblättern Wemmetsweiler“ und war an der Erstellung des Kreisbuchs beteiligt. In den zweieinhalb Jahrzehnten seiner ehrenamtlichen Tätigkeit brachte sich Schuh mit großem Engagement und hoher Leidenschaft auf der politischen Ebene ein und hat sich damit um seine Heimatgemeinde und deren Bürgerinnen und Bürger verdient gemacht.

Der Wiebelskircher Volker Karl Fiedelak betätigte sich 36 Jahre lang als Vertreter der SPD im Stadtrat (1983 bis 2019) und wurde nach seiner aktiven Zeit dort als Ehrenratsmitglied aufgenommen. Er arbeitete zudem im Werksausschuss „Abwasserwerk“, im Jugendwohlfahrtsausschuss, in der Kommission zur Rationalisierung und Modernisierung der Verwaltung, im Bau- und Vergabeausschuss sowie im Haupt- und Personalausschuss mit. 30 Jahre lang (1978 bis 2008) war er zweiter und erster Bevollmächtigter der IG Metall Neunkirchen. Er ist außerdem langjähriger Kreisschützenmeister im Schützenkreis Bliestal. Ein besonderes Anliegen für Fiedelak bestand im Neubau von Sporthallen und Kindertagesstätten in der Kreisstadt Neunkirchen.

Elmar Schneider übernahm von 1994 bis 2019 ein Mandat für die SPD im Kreistag. Außerdem hat er in zahlreichen Ausschüssen mitgewirkt, unter anderem im Sozialbeirat, im Psychiatriebeirat, in der Verbandsversammlung des Sparkassenzweckverbandes, im Verwaltungsrat der Sparkasse, in der Trägerversammlung der ARGE sowie in Ausschüssen zu den Themen Gesundheit und Soziales, Rechnungsprüfung und Angelegenheiten des ÖPNV. Im Rahmen seiner kommunalpolitischen Tätigkeiten ist vor allem sein Einsatz für die Belange sozialbenachteiligter Bürgerinnen und Bürger sowie für die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen hervorzuheben. Auf Grundlage seiner fundierten beruflichen Kenntnisse sei er in seiner Ratstätigkeit stets ein Mahner für ein wirtschaftliches Handeln durch die Kreisverwaltung gewesen, so Christian Seel in seiner Laudatio.




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