Samstag, 25. Februar 2023

Sicherheitspolitische Fachtagung in Bubach-Calmesweiler

Über eine wirklich volle Halle konnte sich am Donnerstag dieser Woche auch Stabfeldwebel d.R. Rudi Herrmann freuen: Als Vorsitzender des Verbandes der Reservisten der Deutschen Bundeswehr e.V. hatte er zur Sicherheitspolitischen Fachtagung in die Hirschberghalle eingeladen. Als wirklich sehr kompetenten Redner konnte er dafür den Präsidenten seines Verbandes, Oberst d.R. Prof. Dr. Patrick Sensburg. gewinnen.
Gerade auch vor dem Hintergrund des völkerrechtswidrigen und blutigen Angriffskrieges, den der russische Potentat Wladimir Putin vor genau einem Jahr angezettelt hat, war die Einschätzung des erfahrenen Reserveoffiziers und Verteidigungspolitikers für die Mitglieder des Reservistenverbandes von besonderem Interesse. Bis auf den allerletzten Platz war die Hirschberghalle besetzt.
Auch ich bin der Einladung von Rudi Herrmann sehr gerne gefolgt - sowohl als Mitglied des Reservistenverbandes als auch als Beauftragter der CDU-Landtagsfraktion für die Bundeswehr und den Bereich der zivil-militärischen Zusammenarbeit. 

Nach einem kurzen Grußwort von Ortsvorsteher Sebastian Michel nahm Patrick Sensburg in seinem interessanten Vortrag vor allem die militärischen Ressourcen und die  Resilienz unseres Landes in den Blick – und mit einem ganz besonderen Fokus dabei natürlich auch die Reserve, die seiner Meinung nach wieder deutlich ausgebaut werden muss.
Der Oberst der Reserve nannte dabei auch konkrete Zahlen: Einen Aufbau an aktiven Soldatinnen und Soldaten auf eine Zahl von 350.000 Menschen und eine Reserve, die das Dreifache davon umfassen müsse. Sensburg machte deutlich, dass dies auch eine Rückkehr zu einer wie auch immer gestalteten Wehrpflicht bedeutet - ein Thema, das auch mich und meine Freunde in der CDU Saar beschäftigt. Aktuell sind wir dabei, Konzepte für eine Allgemeine Dienstpflicht oder ein sogenanntes Gesellschaftsjahr zu erarbeiten. Das ist unumgänglich, denn spätestens das vergangene Jahr hat uns in drastischer Weise vor Augen geführt, wie wichtig es ist, dass eine Demokratie sich auch wirklich wehrhaft präsentiert.
Ich habe es immer für einen Fehler gehalten, dass die Wehrpflicht ausgesetzt wurde. Deshalb gebe ich gerne zu, dass Patrick Sensburg mir gestern ein Stück weit wirklich aus dem Herzen gesprochen hat.
Als Bundestagsabgeordneter hatte er übrigens gegen eine Aussetzung der Wehrpflicht gestimmt - dies sollte der Vollständigkeit halber nicht unerwähnt bleiben und machte Sensburg gestern Abend gegenüber den Gästen der Veranstaltung umso glaubwürdiger.

Entsprechend betonte der Sauerländer auch, dass man nicht von einer „Zeitenwende“ könne: „Uns sind vielmehr die Augen geöffnet worden und die rosarote Brille weggenommen worden", so Sensburg.  "Die angebliche Friedensdividende war nicht mehr als Wunschdenken“, sagte der Präsident des Reservistenverbandes. Und ja: Die Realität zeigt leider, wie recht er damit hat.
Nun gelte es, wieder deutlich gegenzusteuern. Ausreden wie z.B., dass die Bundeswehr ja schließlich garnicht mehr genügend Ausbildungskapazitäten habe, ließ er nicht gelten und verwies darauf, dass dies 1957, als unter Verteidigungsminister Franz-Josef Strauß die ersten Wehrpflichtigen zum Grundwehrdienst eingezogen wurden, auch kein Hindernis gewesen sei. Mit 10.000 Wehrpflichtigen habe man damals begonnen, so Sensburg abschließend. '

Nach dem Vortrag von Prof. Dr. Sensburg und einer anschließenden Fragerunde wurden schließlich - passend zum Tag nach Aschermittwoch - Sahneheringe mit Bratkartoffeln serviert, während die Diskussionen und der Austausch in gelockertem Rahmen fortgesetzt wurde.
Es war eine wirklich gelungene und hochinteressante Veranstaltung, der neben den zahlreichen Reservisten unterschiedlichster Waffengattungen und Dienstgrade auch der die Ortsvorsteher von Bubach-Calmesweiler und Eppelborn, Sebastian Michel und Berthold Schmitt sowie Ehrenortsvorsteher Werner Michel interessiert folgten.




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