Donnerstag, 30. Mai 2024

CDU-Landtagsfraktionen in Rheinland-Pfalz und dem Saarland für mehr länderübergreifende Zusammenarbeit zur Sicherung der ärztlichen Versorgung

Als CDU-Fraktion im Landtag des Saarlandes fordern wir gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen der CDU in Rheinland-Pfalz eine engere Zusammenarbeit unserer beiden Bundesländer, um den Ärztemangel zu bekämpfen.
In einem gemeinsamen Positionspapier, das ich als gesundheitspolitischer Sprecher unserer Fraktion gemeinsam mit meinem rheinland-pfälzischen Kollegen Dr. Christoph Gensch erarbeitet habe,  schlagen wir deshalb unter anderem vor, die Studienplätze für Humanmedizin an der Universität des Saarlandes in Homburg zu erhöhen. Die zusätzlichen Studienplätze sollen an Studierende vergeben werden, die sich dann zu einer mindestens zehnjährigen Tätigkeit im jeweiligen Bundesland (Rheinland-Pfalz oder Saarland) im Anschluss an das Studium bekennen.
Unsere Vorschläge werden unsere beiden CDU-Fraktionen auch als Antrag in die jeweiligen Landesparlamente einbringen

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Wir brauchen dringend junge Ärztinnen und Ärzte, um die Versorgungssicherheit im Saarland nachhaltig sicherzustellen. Dabei gibt es im Medizinbereich im Gegensatz zu vielen anderen Berufen keinen Nachwuchsmangel. Das zu geringe Angebot an Studienplätzen hat vielmehr dazu geführt, dass rund 8.000 junge Deutsche aktuell im Ausland Medizin studieren, weil sie bei uns keinen Studienplatz bekommen haben. Das ist ein akutes Problem, das wir im Saarland und in Rheinland-Pfalz stärker anpacken müssen. Wir stehen längst im Wettbewerb mit anderen Bundesländern, die ihre Studienplätze schon ausgebaut haben.
Christoph Gensch, der selbst an der Uni des Saarlandes Medizin studiert hat, kennt die schwierige Lage, aber auch die Möglichkeiten nur zu gut:
„Das Interesse am Medizinstudium ist anhaltend hoch. Die Anzahl der Bewerbungen übersteigt die Anzahl der zur Verfügung stehenden Studienplätze regelmäßig deutlich. Die Landesregierung in Rheinland-Pfalz tut einfach zu wenig, um das Delta in den Griff zu bekommen. Seit Jahren fordern wir als CDU-Landtagsfraktion die Landesregierung auf, mehr Medizinstudienplätze zu schaffen, um dem Mangel in verschiedenen Fachdisziplinen wie der Allgemeinmedizin, der Kinder- und Jugendmedizin und im Öffentlichen Gesundheitsdienst wirksam entgegenwirken zu können. Die Rheinland-Pfalz- und Saarland-Studienplätze sind ein Schritt in die richtige Richtung – wir dürfen keine Zeit verlieren, da die Ausbildung zum Arzt mindestens 6 Jahre dauert.“ 

Die Vorschläge von Dr. Christoph Gensch und von mir werden deshalb auch von unseren beiden Fraktionsvorsitzenden unterstützt und mitgetragen: „Schon 2020 hat das Saarland auf CDU-Initiative eine Landarztquote eingeführt, um das hausärztliche Angebot in unterversorgten Gebieten zu sichern. Das war eine wichtige Maßnahme, der aber dringend weitere folgen müssen", betont Stephan Toscani, der Fraktionsvorsitzender unserer saarländischen CDU-Landtagsfraktion. Er ergänzt: "Eine engere Zusammenarbeit mit Rheinland-Pfalz bietet sich hier geradezu an. Als CDU zeigen wir auf, wie es gehen kann und untermauern damit unseren Gestaltungsanspruch für unsere beiden Bundesländer. Denn wir sind überzeugt, wenn die CDU regiert, dann geht’s den Menschen besser."

Auch dem Vorsitzenden der CDU-Landtagsfraktion Rheinland-Pfalz, Gordon Schnieder, ist bewusst, dass wir vor Herausforderungen stehen, die sich gemeinsam besser lösen lassen:
„Rheinland-Pfalz droht in den nächsten Jahren ein massiver Ärztemangel. Die Gesundheitsversorgung, gerade in ländlich geprägten Regionen, steht auf dem Spiel – so deutlich muss man es sagen. Ein Großteil der Hausärztinnen und Hausärzte kommt auf absehbare Zeit ins Rentenalter. Um dem etwas entgegenzusetzen, müssen ausreichend Mediziner ausgebildet werden. Dazu benötigten wir ausreichende Studienkapazitäten – das geht nur in Kooperation mit dem Saarland, denn die klinischen Ausbildungskapazitäten an der Uni Mainz sind ausgeschöpft. Rheinland-Pfalz und das Saarland teilen die Erfahrung eines umfassenden Strukturwandels. Die Sicherstellung einer flächendeckenden Gesundheitsversorgung, besonders im ländlichen Raum, stellt beide Länder vor große Herausforderungen. Diese wollen und müssen wir gemeinsam angehen.“


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