Die Digitalisierung hat das Potenzial, die Gesundheitsversorgung grundlegend zu revolutionieren. Sie ermöglicht effizientere Prozesse, verbesserte Diagnostik und eine individuellere Patientenversorgung. Vor diesem Hintergrund habe ich eine Parlamentarische Anfrage an die Landesregierung gestellt, um den aktuellen Stand der digitalen Innovationen und der Cybersicherheit in saarländischen Krankenhäusern zu beleuchten.
Denn machen wir uns nichts vor: Bei allen Diskussionen rund um die dilettantische "Krankenhausreform" des längst als gescheitert entlarvten Gesundheitsministers Lauterbach und die Frage, welche Krankenhäuser die kommenden Monate überleben werden, kommen andere wichtige Fragen viel zu kurz. Beispielsweise: Wie statten wir unsere Krankenhäuser möglichst gut nicht nur personell, sondern auch mit innovativen Technologien wie Künstlicher Intelligenz (KI), intraoperativer 3D-Bildgebung und moderner Robotik für komplizierte Eingriffe aus? Und nicht zuletzt: Wie schützen wir unsere Krankenhäuser vor Cyberangriffen und Schadsoftware?
Telemedizin: Ein Schritt zu mehr Patientennähe
Ein zentraler Aspekt meiner Anfrage ist die Nutzung von Telemedizin in saarländischen Krankenhäusern. Telekonsile und Videosprechstunden sind entscheidende Instrumente, um insbesondere in ländlichen Regionen ärztliche Expertise zugänglicher zu machen.
Ich will wissen, welche Krankenhäuser im Saarland bereits auf Technologien setzen, die den Patienten lange Anfahrtswege ersparen und die Versorgungsqualität steigern.
Künstliche Intelligenz: Der Gamechanger in Diagnostik und Verwaltung
Der Einsatz von KI in der Diagnostik und Verwaltung ist ein weiteres Schwerpunktthema. KI kann komplexe Daten analysieren, Muster erkennen und Ärzte bei der Diagnosestellung unterstützen. Beispiele aus anderen Bundesländern zeigen längst, wie KI-basierte Systeme bei der Erkennung von Krankheiten wie Krebs oder bei der Optimierung von Verwaltungsabläufen eingesetzt werden.
Aber gibt es auch im Saarland erste Initiativen, die diese Technologien adaptieren?
Ein best practice-Beispiel ist das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, das KI-Systeme zur Analyse radiologischer Bilder nutzt – eine Innovation, die auch für das Saarland wegweisend sein könnte.
3D-Bildgebung und Robotik: Präzision in der Chirurgie
Die intraoperative 3D-Bildgebung und der Einsatz von Robotik sind technologische Entwicklungen, die die Chirurgie revolutionieren. Im Uniklinikum Mainz konnte ich mir das vor wenigen Wochen vor Ort ansehen.
Diese innovativen Technologien ermöglichen äußerst präzise Eingriffe und erhöhen die Sicherheit für die Patienten. Aber gibt es auch im Saarland schon Krankenhäuser, die zum Wohle der Patientinnen und Patienten auf solche Systeme setzen?
Diese Technologien tragen nicht nur zur Verbesserung der Behandlungsqualität bei, sondern können auch die Attraktivität der Einrichtungen für hochqualifiziertes Fachpersonal steigern - und deshalb finde sich, dass ich die Frage lohnt, wie weit wir denn aktuell im Saarland sind.
Cybersicherheit: Schutz vor neuen Bedrohungen
Ein nicht zu unterschätzender Aspekt der Digitalisierung ist die Cybersicherheit. Wenn durch Manipulation von außen, durch Computerviren und Schadsoftware eine komplette Klinik handlungsunfähig wird, geht es nicht nur um Millionenschäden, sondern im schlimmsten Falle um Leben und Tod.
Zehntausende Hackerangriffe gibt es jedes zum Beispiel jedes Jahr allein in Bayern, zuletzt bei den Wertachkliniken im Landkreis Augsburg. Aber auch das Universitätsklinikum Düsseldorf wurde bereits Opfer von Cyberangriffen.
Das zeigt, wie wichtig es ist, in moderne Sicherheitssysteme und in die Schulung des Personals zu investieren. Krankenhäuser müssen als kritische Infrastruktur besonders geschützt werden, um die Sicherheit der sensiblen Patientendaten zu gewährleisten.
In meiner Anfrage will ich wissen, ob es in den letzten Jahren auch im Saarland Cyberangriffe auf Krankenhäuser gab und wie darauf reagiert wurde.
Landesweite Plattformen: Vernetzung als Schlüssel
Eine weitere zentrale Frage meiner Anfrage ist, ob es landesweite Plattformen für den sicheren Datenaustausch zwischen Krankenhäusern und niedergelassenen Ärzten gibt. Solche Plattformen sind essenziell, um eine sektorenübergreifende Versorgung zu gewährleisten und Doppeluntersuchungen zu vermeiden. Ein Vorbild könnte die Telematik-Infrastruktur sein, die bundesweit vorangetrieben wird.
Parlamentarische Anfragen kosten mich selbst natürlich Zeit und Arbeit, vor allem aber bedeuten sie immer auch Arbeit für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Landesregierung. Aber es ist ein Aufwand, der sich lohnt.
Es geht darum, als Abgeordneter wichtige Informationen als Basis für die eigene politische Arbeit zu erhalten, aber auch darum, Transparenz zu schaffen und Themen auf die Tagesordnung zu setzen, die für unser Land und die Menschen in unserem Land von Bedeutung sind.
Das gilt auch hier:
Ich setze mich dafür ein, dass die Digitalisierung im Saarland nicht nur ein Schlagwort bleibt, sondern durch konkrete Maßnahmen und Investitionen vorangetrieben wird. Denn eine moderne und sichere Gesundheitsversorgung ist nicht nur eine Frage der Technik, sondern auch eine Frage der Lebensqualität für uns alle.
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