„Die aktuelle Causa Ruhs zeigt leider, dass Teile des öffentlich-rechtlichen Rundfunks sich offenbar von ihrem Auftrag zu unabhängiger und ausgewogener Berichterstattung verabschiedet haben und stattdessen eine eigene politische Agenda verfolgen.
Der öffentlich-rechtliche Rundfunk muss unterschiedliche Perspektiven abbilden, gerade bei kontrovers diskutierten Themen wie Migration. Julia Ruhs hat mit ihrem Reportage-Magazin Klar einen wertvollen Beitrag für eine offene Debatte geleistet. Die Einstellung durch den NDR ist, auch vor dem Hintergrund der öffentlich gewordenen internen Abläufe, ein Armutszeugnis für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk und ein katastrophales Signal für die Meinungsfreiheit.
Konservative Stimmen gehören selbstverständlich zum demokratischen Meinungsspektrum, auch wenn das einigen Linken nicht gefällt. Wer Meinungsvielfalt ernst nimmt, darf kritische Stimmen nicht aussperren, sondern muss sie einbeziehen. Alles andere untergräbt das Vertrauen in den öffentlich-rechtlichen Rundfunk.“
– Frank Wagner, medienpolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion
Diese klare und deutliche Position meines Freundes und Kollegen Frank Wagner kann ich nur voll und ganz unterstützen.
Was sich derzeit beim Norddeutschen Rundfunk (NDR) rund um die Absetzung der Moderatorin Julia Ruhs abspielt, ist für mich ein fatales Signal für Meinungsfreiheit und Medienvielfalt. Ich möchte hier darlegen, warum mich dieser Vorgang so alarmiert.
Was ist geschehen?
Klar – so heißt das neue Reportage-Magazin, das NDR und BR gemeinsam entwickelt haben. Das Ziel: heiße Eisen anfassen, Streitfragen diskutieren, die mitten in unserer Gesellschaft brennen. Genau das tat Julia Ruhs, etwa in der ersten Folge zum Thema Migration.
Doch genau diese Offenheit führte zu massiver Kritik. Medienberichten zufolge gab es innerhalb des NDR internen Widerstand. Mitarbeiter formulierten offene Briefe und warfen der Sendung mangelnde Ausgewogenheit vor.
Am 17. September 2025 kam dann die Entscheidung:
Klar läuft weiter, aber ohne Julia Ruhs bei den NDR-Folgen. Die Moderatorin zeigte sich „zutiefst enttäuscht, ja fassungslos“ und sprach selbst von einem „Armutszeugnis“.
Für mich ist klar:
Hier geht es nicht nur um redaktionelle Fragen, sondern um Meinungsfreiheit – um die grundsätzliche Frage, ob im öffentlich-rechtlichen Rundfunk tatsächlich alle demokratischen Perspektiven Platz haben.
Breite Kritik aus der CDU/CSU – und ich stehe voll dahinter
Dass diese Entscheidung bundesweit für Empörung sorgt, überrascht mich nicht:
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Daniel Günther (CDU), Ministerpräsident von Schleswig-Holstein, nennt den Vorgang ein „extrem schlechtes Signal“ und mahnt ausdrücklich mehr Pluralität an.
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Markus Söder (CSU) warnt vor einem „schlechten Signal für Meinungsfreiheit und Toleranz“.
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Carsten Linnemann (CDU-Generalsekretär) sieht einen „Tiefpunkt der Debattenkultur“ und fordert, den Rundfunkbeitrag einzufrieren, bis echte Reformen greifen.
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Jens Spahn (CDU) betont: „Wenn der öffentlich-rechtliche Rundfunk kritische Stimmen ausgrenzt, verliert er seine Legitimation.“
Ich kann mich diesen Worten uneingeschränkt anschließen. Wenn der öffentlich-rechtliche Rundfunk seinem Auftrag nicht mehr gerecht wird, geraten Akzeptanz und Legitimation des gesamten Systems ins Wanken. Als jemand, der aus guten Gründen immer wieder auch unseren saarländischen Rundfunk in Diskussionen aus guten Gründen verteidigt, erfüllt mich die Causa Ruhs mit großer Besorgnis.
Warum der Fall über Julia Ruhs hinausgeht
Was mich besonders umtreibt, sind drei grundsätzliche Punkte:
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Meinungsvielfalt statt Einheitsmeinung
Der öffentlich-rechtliche Rundfunk muss den gesamten demokratischen Meinungsraum abbilden – auch konservative Stimmen. Alles andere führt in eine gefährliche Schieflage. -
Transparenz und Fairness
Wenn interne Widerstände, anonyme Briefe und intransparente Prozesse dazu führen, dass eine Moderatorin faktisch aus einem Format gedrängt wird, dann beschädigt das das Vertrauen in die journalistische Unabhängigkeit. -
Legitimation des Rundfunkbeitrags
Der Rundfunkbeitrag ist nur zu rechtfertigen, wenn er ein wirklich pluralistisches Programm finanziert. Sonst wächst die Skepsis in der Bevölkerung weiter.
Mein Fazit
Ich sage es klar:
Die Entscheidung des NDR ist ein Armutszeugnis für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk und ein katastrophales Signal für die Meinungsfreiheit.
Mein Freund und Kollege Frank Wagner hat völlig recht: Konservative Stimmen gehören selbstverständlich zum demokratischen Meinungsspektrum. Wer es ernst meint mit Meinungsvielfalt, darf kritische Stimmen nicht aussperren.
Es geht hier um mehr als um Julia Ruhs. Es geht um die Frage, ob wir in Deutschland wirklich bereit sind, offene Debatten zu führen – oder ob wir uns von innerredaktionellen Empfindlichkeiten leiten lassen.
Ich werde mich weiter dafür einsetzen, dass Meinungsvielfalt, Unabhängigkeit und Transparenz im öffentlich-rechtlichen Rundfunk nicht nur schöne Worte bleiben, sondern gelebte Realität sind.
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