Montag, 6. Oktober 2025

Austausch am Universitätsklinikum des Saarlandes: Zukunft der psychiatrischen und neurologischen Versorgung im Fokus

Wie bereits berichtet besuchte ich gemeinsam mit meinen Fraktionskollegen Hermann Scharf und Christopher Salm sowie unserem wissenschaftlichen Mitarbeiter Jörg Heckmann den Universitätsstandort Homburg. Nach dem Besuch bei dem Humangenetiker und Ethik-Professor Henn trafen wir uns allerdings auch noch mit zwei weiteren herausragenden Persönlichkeiten der saarländischen Hochschulmedizin zu einem Austausch: Prof. Dr. Matthias Riemenschneider, Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, und Prof. Dr. Sergiu Groppa, Direktor der Klinik für Neurologie.

Das Gespräch bot uns tiefe Einblicke in aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen, mit denen die Hochschulmedizin im Saarland konfrontiert ist. Deutlich wurde einerseits, wie wichtig die enge Verzahnung von Forschung, universitärer Lehre und moderner Patientenversorgung ist, um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden.
Deutlich wurde aber auch, wie hoch der tatsächlich Investitionsbedarf am UKS in den kommenden Jahren ist.


Psychiatrie und Psychotherapie: Mehr als medizinische Versorgung

Die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am UKS versteht sich nicht nur als Behandlungszentrum, sondern auch als Motor wissenschaftlicher Innovation. Im engen Austausch mit zahlreichen Fachbereichen des Neurozentrums arbeitet sie daran, Diagnostik und Therapie kontinuierlich weiterzuentwickeln. Beeindruckend ist, dass neueste Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung rasch in die praktische Behandlung einfließen – zum unmittelbaren Nutzen der Patientinnen und Patienten.

Dabei steht nicht nur die stationäre Versorgung im Mittelpunkt: Besonders die ambulante Behandlung und die nachhaltige Betreuung der Betroffenen sind der Klinik ein zentrales Anliegen. Gerade angesichts der zunehmenden psychischen Belastungen in unserer Gesellschaft ist dies von unschätzbarem Wert.

Neurologie: Versorgung auf universitärem Spitzenniveau

Die Klinik für Neurologie deckt das gesamte Spektrum neurologischer Erkrankungen ab – von Schlaganfällen über neurodegenerative Erkrankungen wie Morbus Parkinson und Alzheimer bis hin zu Multipler Sklerose und Epilepsien. Besonders hervorzuheben ist die zertifizierte Stroke Unit sowie die einzige neurologische Intensivstation im Saarland.

Die Patientinnen und Patienten profitieren von modernster Diagnostik, innovativen Therapieverfahren und einer hochspezialisierten Versorgung. Gleichzeitig ist die Klinik eng in die wissenschaftliche Forschung eingebunden und entwickelt Therapieoptionen für die Zukunft. Damit leistet sie nicht nur für das Saarland, sondern auch darüber hinaus einen unverzichtbaren Beitrag.

Herausforderungen und Weichenstellungen

Im Austausch mit beiden Klinikdirektoren wurde deutlich, wie stark die Zukunftsfähigkeit unseres Gesundheitssystems von nachhaltigen Investitionen abhängt. Geplante Neubauten auf dem Campus Homburg sollen die medizinische Infrastruktur weiter verbessern. Gleichzeitig muss es gelingen, eine qualitativ hochwertige Versorgung auch in der Fläche – insbesondere im Nordsaarland – sicherzustellen.

Ein weiteres Thema, das die Fachärzte klar benannten, sind die Folgen der Cannabis-Legalisierung. Bereits jetzt zeigen sich erste besorgniserregende Entwicklungen, die in psychiatrischen Einrichtungen spürbar werden. Hier braucht es dringend eine ehrliche Bewertung der gesundheitlichen Risiken und eine verantwortungsvolle Politik, die die Folgen nicht verdrängt.

Mein Fazit

Der Besuch am Universitätsklinikum des Saarlandes hat einmal mehr gezeigt, wie unverzichtbar die Hochschulmedizin für unser Land ist. Sie verbindet Forschung, Lehre und Versorgung auf höchstem Niveau – und stellt die Patientinnen und Patienten in den Mittelpunkt.

Gleichzeitig sind die Herausforderungen groß: Demografischer Wandel, steigende Bedarfe in der psychiatrischen und neurologischen Versorgung, infrastrukturelle Investitionen und gesundheitspolitische Fehlentwicklungen wie die Cannabis-Legalisierung. Es ist unsere Aufgabe als Politik, die Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass die Ärztinnen und Ärzte, Pflegenden und Forschenden ihrer wichtigen Arbeit auch in Zukunft bestmöglich nachgehen können.

Der enge Austausch mit den Verantwortlichen vor Ort ist hierfür unverzichtbar – und wird uns auch weiterhin begleiten.

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