Die von Bundesgesundheitsminister Lauterbach vorangetriebene Teillegalisierung von Cannabis sollte angeblich den Schwarzmarkt eindämmen, den Gesundheitsschutz stärken und Jugendliche besser schützen. Ein Blick in den nun vorliegenden ersten Zwischenbericht der Evaluationskommission (EKOCAN) und in die Drogenaffinitätsstudie 2025 des Bundesinstituts für Öffentliche Gesundheit (BIÖG) zeigt jedoch: Das Gegenteil ist der Fall.
Schon dieser erste Bericht lässt erkennen, dass das Cannabisgesetz der Ampel-Regierung seine Ziele klar verfehlt.
Der Schwarzmarkt blüht weiter, die wenigen Anbauvereine spielen praktisch keine Rolle. Selbst die Evaluatoren halten fest, dass das Ziel der Schwarzmarktverdrängung nicht erreicht wurde.
Im Gegenteil: Bei wachsendem Konsum und nur gering steigender legaler Verfügbarkeit wirkt die Teillegalisierung wie ein Konjunkturprogramm für den Schwarzmarkt.
Konsum steigt – besonders unter jungen Männern
Die aktuelle Drogenaffinitätsstudie des BIÖG belegt einen deutlichen Anstieg des Cannabiskonsums in den letzten Jahren, insbesondere bei jungen Erwachsenen.
Unter jungen Männern im Alter zwischen 18 und 25 Jahren liegt die 12-Monats-Prävalenz mittlerweile bei 31,6 Prozent – im Jahr 2015 waren es noch 20,6 Prozent.
Auch bei jungen Frauen zeigt sich ein besorgniserregender Trend: 18,8 Prozent gegenüber 9,7 Prozent im Jahr 2015.
Das sind Warnsignale, die deutlich zeigen, dass Cannabis längst keine harmlose Freizeitdroge ist.
Wachsende gesundheitliche Risiken
Erschreckend sind auch die Hinweise auf die gesundheitlichen Folgen.
Giftnotrufe und Krankenhausaufnahmen im Zusammenhang mit Cannabis nehmen zu. Immer mehr Menschen sind wegen psychischer Störungen und anderer gesundheitlicher Probleme infolge von Cannabiskonsum in ärztlicher Behandlung.
Auch im Universitätsklinikum des Saarlandes berichten Ärztinnen und Ärzte von mehr Fällen akuter Konsumprobleme.
Nach einer aktuellen Hochrechnung der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH) waren im vergangenen Jahr bundesweit rund 250.500 Menschen wegen cannabisbedingter Erkrankungen in Behandlung – 14,5 Prozent mehr als im Vorjahr.
Die Gründe reichen von akutem Rausch über Abhängigkeit bis hin zu Psychosen.
Das ist eine Entwicklung, die uns alle alarmieren muss – gerade mit Blick auf den Schutz junger Menschen.
„Social Supply“ – der illegale Alltag
Der Bericht offenbart außerdem, dass der Großteil des Cannabis nicht über legale Wege, sondern über sogenannte „soziale Weitergabe“ bezogen wird – also von Freunden, Bekannten oder innerhalb des persönlichen Umfelds.
Was viele für harmlos halten, ist nach geltendem Recht illegal.
Die Weitergabe von Cannabis ist ausschließlich innerhalb zugelassener Anbauvereinigungen erlaubt. Jede andere Form – selbst das Teilen der eigenen Ernte mit Freunden – bleibt strafbar.
Mit anderen Worten: Der Hauptversorgungsweg liegt außerhalb des gesetzlichen Rahmens. Das Ziel, den Markt in kontrollierte und sichere Bahnen zu lenken, ist damit vollständig verfehlt.
Unsere Haltung ist klar
Dieses Gesetz ist ein Irrweg, der Gesundheitsschutz und Jugendschutz aufs Spiel setzt.
Die Teillegalisierung hat weder Ordnung geschaffen noch den Schwarzmarkt verdrängt – sie hat Chaos, Rechtsunsicherheit und Gesundheitsrisiken vergrößert.
Unsere Haltung bleibt daher eindeutig:
➡️ Dieses Gesetz muss wieder weg.
Wenn das mit dem aktuellen Koalitionspartner in der Bundesregierung nicht zu machen ist, braucht es wenigstens drastische Nachschärfungen –
insbesondere beim Jugendschutz, bei der Durchsetzung vor Ort sowie durch eine verbindliche Begrenzung des THC-Gehalts.
Denn eines muss klar bleiben:
Keine Macht den Drogen.
Cannabis darf nicht zur verharmlosten Alltagsdroge werden – der Gesundheitsschutz, gerade unserer Kinder und Jugendlichen, muss endlich wieder an erster Stelle stehen.
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