Dienstag, 21. Oktober 2025

Landesregierung ohne Plan für Netzsicherheit – drohen auch im Saarland Stromrationierungen?

Immer häufiger hören wir in Deutschland von Engpässen in der Stromversorgung – zuletzt berichtete der Weser-Kurier, dass in Bremen neue Großverbraucher wie Rechenzentren oder Ladeparks nur noch eingeschränkt an das Stromnetz angeschlossen werden können.
Ein solches Rationierungsverfahren wäre für den Wirtschaftsstandort Saarland ein fatales Signal.

Deshalb habe ich gemeinsam mit meiner CDU-Fraktionskollegin Ute Mücklich-Heinrich die Landesregierung gefragt, ob auch bei uns im Land ähnliche Entwicklungen drohen – und welche Vorsorge getroffen wird, um eine sichere Energieversorgung für Unternehmen und Haushalte zu gewährleisten.

Die Antwort der Landesregierung fällt – gelinde gesagt – ernüchternd aus.
Sie gibt zu, dass ihr keine Erkenntnisse über Netzengpässe, abgelehnte Anschlussanträge oder eine drohende Rationierung vorliegen. Eigene Prognosen zum künftigen Strombedarf im Saarland existieren nicht. Stattdessen verweist die Regierung auf die Bundesnetzagentur – die aber gar keine spezifischen Zahlen für unser Land erhebt.

Kurz gesagt: Das Land fliegt beim Thema Energieversorgung im Blindflug.


Abwälzung der Verantwortung und fehlende Strategie

Statt selbst aktiv zu werden, verweist die Landesregierung auf die Verantwortung der Netzbetreiber. Diese sollen selbst entscheiden, wie sie mit Engpässen umgehen – ohne dass das Land darüber informiert wird oder Vorgaben macht.

Für mich ist klar:
Eine vorausschauende Energiepolitik sieht anders aus.
Gerade jetzt, im Strukturwandel, wo neue Industrien, Rechenzentren und Ladeinfrastruktur entstehen sollen, brauchen wir Planungssicherheit. Wenn das Land keine eigenen Daten erhebt und keine Koordination übernimmt, riskieren wir, dass Projekte verzögert oder ganz verhindert werden.


Erneuerbare Energien allein reichen nicht

Auch beim Ausbau der erneuerbaren Energien verweist die Landesregierung lediglich auf Investitionen der VSE – ohne zu erklären, wie diese konkret zur Netzstabilität beitragen sollen.
Windräder und Photovoltaik helfen nur dann, wenn der Strom auch sicher transportiert werden kann. Dazu braucht es leistungsfähige Netze – und eine Regierung, die den Überblick behält.


Mein Fazit:

Ich erwarte, dass die Landesregierung endlich ein landeseigenes Netzmonitoring aufbaut, regelmäßig über Netzkapazitäten berichtet und eine enge Abstimmung mit der Wirtschaftsförderung sicherstellt.
Nur so können wir verhindern, dass das Saarland in eine ähnliche Situation gerät wie Bremen.

Denn eines ist klar:
Energieversorgung ist Standortpolitik.
Und sie entscheidet mit darüber, ob das Saarland im Wettbewerb um neue Arbeitsplätze und Investitionen bestehen kann.

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