Als agrarpolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion sehe ich die angespannte Lage mit großer Sorge. Wenn Tierbestände auf behördliche Anordnung getötet werden müssen, ist das für die betroffenen Betriebe nicht nur emotional schwer zu verkraften – es bedeutet auch eine enorme wirtschaftliche Belastung. Gerade kleinere und mittlere Familienbetriebe stehen dann schnell vor existenziellen Problemen.
Ich unterstütze deshalb ausdrücklich die Initiative des Bundeslandwirtschaftsministeriums, die Entschädigungssätze für betroffene Geflügelhalter deutlich anzuheben. Die bisherige Obergrenze von 50 Euro pro Tier war längst nicht mehr zeitgemäß. Eine Anhebung auf bis zu 110 Euro pro Tier ist ein wichtiger Schritt, um den tatsächlichen Marktwert moderner Tierbestände besser abzubilden.
Wichtig ist mir dabei zu betonen: Es geht um eine Höchstsumme, keine Pauschale – jeder Fall muss individuell bewertet werden. Aber allein die Aussicht auf eine angemessenere Entschädigung schafft ein Stück Sicherheit und Vertrauen.
Unsere Geflügelhalter tragen Verantwortung für die regionale Versorgung mit hochwertigen Lebensmitteln. Sie investieren in Tierwohl, Fütterung, Stallhygiene und moderne Haltungsformen. Umso mehr verdienen sie in einer solchen Krise klare Unterstützung – von Bund, Land und Gesellschaft.
Ebenso wichtig ist aber, dass wir alle gemeinsam alles daransetzen, die Ausbreitung der Vogelgrippe zu verhindern. Dazu gehören konsequente Biosicherheitsmaßnahmen:
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Strikte Stallhygiene und Zugangskontrollen,
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Trennung von Hausgeflügel und Wildvögeln,
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Vermeidung unnötiger Tierkontakte und
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Sorgfältige Meldung jedes Verdachtsfalls an das Veterinäramt.
Nur mit einem gemeinsamen, verantwortungsvollen Handeln können wir Tiergesundheit, Verbraucherschutz und die Existenz unserer landwirtschaftlichen Betriebe sichern.
Ich danke allen, die jetzt aufmerksam, vorsichtig und solidarisch handeln – auf den Höfen, in den Behörden und in der Forschung. Die Landwirtschaft steht einmal mehr vor einer großen Herausforderung, aber sie zeigt auch: Unsere Bäuerinnen und Bauern übernehmen Verantwortung – und sie verdienen dafür den Rückhalt der Politik und der Gesellschaft.

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