Mittwoch, 12. November 2025

CDU fordert Landesstrategie für Unternehmensnachfolge – Bis zu 5.000 Arbeitsplätze im Saarland in Gefahr

Die CDU-Landtagsfraktion brachte in die heutige Plenarsitzung einen Antrag in den Landtag ein, der die Landesregierung dazu auffordert, eine umfassende Strategie zur Sicherung von Unternehmensnachfolgen im saarländischen Mittelstand vorzulegen. Anlass ist eine aktuelle Studie der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes (HTW Saar). Diese zeigt deutlich auf, dass im Saarland in den kommenden Jahren bis zu 5.000 Arbeitsplätze verloren gehen könnten, wenn es nicht gelingt, bestehende Betriebe erfolgreich in neue Hände zu übergeben.

Der Fraktionsvorsitzende der CDU-Landtagsfraktion, Stephan Toscani, macht klar, wie ernst die Lage ist:

„Die Ergebnisse dieser HTW-Studie sollten alle alarmieren, denen die wirtschaftliche Entwicklung des Saarlandes wichtig ist. Bis zu 5.000 Arbeitsplätze könnten in den nächsten Jahren bei uns verloren gehen, wenn Nachfolgen scheitern.“

Trotz dieser deutlichen Warnsignale gebe es bisher keine Landesstrategie, die sich gezielt um Unternehmensnachfolgen kümmere – ein Versäumnis, das aus Sicht der CDU nicht hinnehmbar ist.

„Aber was macht die Landesregierung? Nichts. Bis heute gibt es keine Landesstrategie für Unternehmensnachfolgen – und auch keinerlei Initiative hierfür“, so Toscani.

Die Studie der HTW liefert nicht nur eine Analyse, sondern zeigt konkrete Maßnahmen auf, die vergleichsweise kosteneffizient umgesetzt werden könnten. Vorgeschlagen werden unter anderem Fördermodelle und zusätzliche Beratungsstrukturen, die die Nachfolgesuche erleichtern und professionell begleiten.

Für Toscani liegt das Problem jedoch tiefer:

„Vielleicht liegt hier der Kern des Problems: Für diese SPD-Landesregierung ist der Mittelstand offensichtlich nur ein Nebenschauplatz. Für die Rehlinger-SPD zählt in erster Linie die subventionierte Großindustrie. Wir als CDU verfolgen einen grundlegend anderen Ansatz: Wir sehen im Mittelstand, im Handwerk, in unseren Familienunternehmen nicht das Problem, sondern die Lösung.“

Die wirtschaftliche Lage im Saarland macht den Handlungsbedarf zusätzlich deutlich. Sowohl beim Bruttoinlandsprodukt als auch bei der Beschäftigungsentwicklung liegt das Saarland im Bundesvergleich hinten. Die Umsätze im Mittelstand sind im vergangenen Jahr um 6,3 Prozent eingebrochen – ebenfalls bundesweit der schlechteste Wert.

Scheitert eine Unternehmensnachfolge, hat dies weitreichende Folgen:

  • Verlust von Arbeitsplätzen

  • Abbruch gewachsener Lieferketten

  • Verlust von Know-how, das oft über Generationen aufgebaut wurde

Toscani warnt daher eindringlich:

„Wir brauchen endlich eine Landesregierung, die sich für den Mittelstand reinhängt. Und die begreift, dass Unternehmensnachfolge kein technischer Vorgang ist, sondern ein hochsensibler Prozess, der Vertrauen, Diskretion und professionelle Unterstützung braucht. In unserem Mittelstand steckt die Kraft für die Zukunft. Hier müssen wir ansetzen, bevor es zu spät ist.“

Der Antrag der CDU wird am kommenden Mittwoch im Landtag beraten (Drucksache 17/1863). Es bleibt zu hoffen, dass die Landesregierung die Warnungen aus Wissenschaft und Praxis ernst nimmt – und die notwendige Unterstützung für den Mittelstand endlich auf den Weg bringt.

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