Dienstag, 4. November 2025

UBA-Gutachten gefährdet Akzeptanz und Zukunft der Holzenergie

Als Leiter des Arbeitskreises Umwelt, Klima, Mobilität, Agrar und Verbraucherschutz unserer CDU-Landtagsfraktion im Saarländischen Landtag habe ich mich bereits in der vergangenen Woche zu einem neuen Gutachten des Umweltbundesamtes geäußert, das die bisherige Annahme der Klimaneutralität von Holzenergie infrage stellt. Ganz aktuell habe ich das Thema im Rahmen der Klausur unserer CDU-Landtagsfraktion auch mit Andy Jung, dem stellvertretenden Vorsitzenden der CDU/CSU-Bundestagsfraktion für Umwelt, Klimaschutz und Naturschutz, diskutiert – und wir sind uns einig: Diese Neubewertung gefährdet die Akzeptanz und Zukunft der Holzenergie in Deutschland.

Holzenergie – regional, vielseitig, unverzichtbar

Zur Holzenergie zählen verschiedene Formen der Nutzung:

  • die Verbrennung von Scheitholz in privaten Kaminöfen oder Holzheizungen,

  • Pellet- und Hackschnitzelanlagen in Haushalten, Betrieben und kommunalen Einrichtungen,

  • sowie die Nutzung von Rest- und Schwachholz aus der Forstwirtschaft, das für die stoffliche Verwertung nicht geeignet ist.

Gerade diese Nutzung ist ein Musterbeispiel für regionale Kreislaufwirtschaft: Das Holz stammt oft aus heimischen Wäldern, wird lokal verarbeitet und direkt vor Ort energetisch genutzt – kurze Wege, regionale Wertschöpfung, nachhaltiger Effekt.

Besonders betroffen: die Menschen in ländlichen Regionen und bei uns im Saarland

Im Saarland hat Holzenergie eine lange Tradition und hohe Bedeutung. Viele Familien in unseren Dörfern heizen mit Holz oder Pellets, nicht nur aus Überzeugung, sondern auch aus wirtschaftlicher Vernunft. Auch kommunale Einrichtungen, landwirtschaftliche Betriebe oder Nahwärmenetze setzen auf die bewährte Technologie.

Wenn das Umweltbundesamt nun die Klimaneutralität infrage stellt und neue, teils überzogene Regulierungen fordert, trifft das nicht Großkonzerne oder Energieriesen, sondern vor allem den „Normalbürger“, der auf eine bezahlbare, heimische und umweltfreundliche Heizform setzt. Es trifft uns Saarländer ganz besonders, weil Holzenergie hier stark verankert ist – im Alltag, in der Forstwirtschaft und in der regionalen Wertschöpfung.

Bürokratie statt Vernunft – falscher Ansatz des Umweltbundesamtes

Die vom Umweltbundesamt vorgeschlagenen neuen Nachhaltigkeitskriterien und Regulierungsansätze treffen die falsche Zielgruppe. Wir brauchen keine zusätzliche Bürokratie, sondern pragmatische und verlässliche Lösungen im Wärmebereich. Deutschland leidet nicht an einem Mangel an Vorschriften, sondern an deren Umsetzung und Transparenz. Wenn immer neue Auflagen hinzukommen, wird das Engagement vieler Menschen geschwächt, die mit Überzeugung an der Energiewende mitarbeiten.

Das Umweltbundesamt verkennt damit die Realität in unseren Wäldern und Dörfern. Wenn Holzenergie pauschal unter Verdacht gestellt wird, riskieren wir Arbeitsplätze, Versorgungssicherheit und die breite Akzeptanz der Energiewende.

Vertrauen statt Misstrauen

Holz bleibt ein zentraler Pfeiler der erneuerbaren Energien – regional, nachhaltig und verlässlich. Klimaschutz gelingt nicht durch Misstrauen und Überregulierung, sondern durch Vernunft, Pragmatismus und Vertrauen in die Leistungsfähigkeit unserer Bevölkerung.

Holzenergie muss deshalb weiterhin ein verlässlicher Baustein der Wärmewende bleiben – ohne zusätzliche, unnötige Bürokratie oder Hemmnisse. Denn gerade dort, wo dezentrale Wärmeversorgung und regionale Wertschöpfung Hand in Hand gehen, darf dieses Potential nicht zerstört werden.

Gerade jetzt braucht Deutschland sichere, heimische und nachhaltige Energieträger – und Holzenergie ist ein wichtiger Teil dieser Lösung.

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