Montag, 3. November 2025

Kreislaufwirtschaft im Saarland (3): Landwirtschaft - auch hier bleibt die Landesregierung bleibt im Ideenstadium stecken

Auch die Landwirtschaft ist längst Teil einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft: Gülle, Grünschnitt und Speisereste werden energetisch und stofflich genutzt, Biogasanlagen liefern grundlastfähige Energie und Gärreste schließen Nährstoffkreisläufe. Doch wie unterstützt die Landesregierung diese Potenziale konkret? Auch darüber sollte die Landesregierung auf meine Anfrage hin aufklären.
In meiner kleinen Serie, mit denen ich die Antworten der Landesregierung näher beleuchte und die Inhalte transparent darstelle, folgt hiermit nach Themenfeld 1 Industrie und Rohstoffstrategie und  Themenfeld 2: "Kreislaufwirtschaft in Kommunen und kommunale Wärmeplanung" nun der dritte Teil.

Und auch die Antwort auf diese Anfrage im Landtag zeigt: Viel angekündigt – wenig umgesetzt.


Zwar verweist die Landesregierung auf das Klimaschutzkonzept und die Einrichtung eines „regionalen Stoffstrommanagements“, doch bislang bleibt das alles Theorie. Eine digitale Handelsplattform für Nährstoffe ist in Planung, aber ohne Zeitplan und ohne erkennbare landwirtschaftliche Beteiligung. Auch das neue Biomassezentrum in Velsen ist ein gutes Projekt des Entsorgungsverbandes Saar, aber kein Ersatz für eine landesweite Strategie zur Einbindung der Landwirtschaft in die Kreislaufwirtschaft.

Bei der Biogasnutzung verweist die Regierung auf Studien und EU-Richtlinien, statt eigene Akzente zu setzen. Dabei könnten Biogasanlagen einen wichtigen Beitrag zur kommunalen Wärmeplanung leisten – wenn man sie politisch will und gezielt unterstützt.

Positiv ist: Die saarländischen Landwirte handeln längst verantwortungsvoll. Fast 100 Prozent der Gärreste aus Biogasanlagen werden wieder als Dünger verwendet. Die Kreislaufwirtschaft funktioniert hier in der Praxis – ganz ohne Regierungspapiere.

Statt echter Förderung verweist die Landesregierung jedoch auf Bundesprogramme, während gleichzeitig Förderausschlüsse für Biogasanlagen gelten. Eigene Förderwege? Fehlanzeige. Innovationen wie Bioökonomie- oder Holzverwertungsprojekte laufen im Labor, aber nicht auf dem Acker.

Mein Fazit:

Die Ministerin für Umwelt, Klima, Mobilität, Agrar und Verbraucherschutz fremdelt weiter mit ihren umfangreichen Themenfeldern und auch der Wirtschaftsminister ist ihr keine Hilfe. Dabei ist längst klar: Das Saarland braucht keine weiteren Studien, sondern klare Signale, verlässliche Förderung und Planungssicherheit für unsere Landwirte. Unsere Landwirtschaft kann Kreislaufwirtschaft – sie braucht nur endlich politische Rückendeckung!


Hier noch einmal alle drei Antworten der Landesregierung zum Nachlesen:

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