Der Eppelbus verbindet auch in den nächsten Jahren die kleinen Dörfer unserer Gemeinde mit dem zentralen Ort Eppelborn
Unumstritten ist der Eppelbus nicht.
Vor allem in den großen Gemeindebezirken wird vielfach unterschätzt, wie wertvoll diese Busverbindung gerade für die Dörfer ist, deren Infrastruktur nicht so ausgeprägt ist.
Am Beispiel meines Heimatdorfes Habach lässt sich exemplarisch in bester Weise erklären, worum es geht:
Es gibt in Habach keine Einkaufsmöglichkeiten, es gibt keine Arztpraxis, es gibt keine Apotheke.
Es gibt weder einen Optiker, noch gibt es einen Markt.
Unsere Pfarrkirche ist in Eppelborn, unser Friedhof ist in Eppelborn.
Und das Rathaus?
Natürlich auch in Eppelborn.
Das nächstgelegene Café, das nächste Eiscafé, das nächste Schwimmbad - alles das gibt es im zentralen Gemeindebezirk. Aber eben nicht in Habach.
Auch eine Post, einen Bahnhof oder gar Banken und Sparkassen sucht man in Habach vergebens.
Die Liste ließe sich fortsetzen.
Wer also in den Genuss der Segnungen einer funktionierenden wirtschaftlichen, sozialen und medizinischen Infrastruktur kommen will, braucht in Habach eine Fahr- oder zumindest eine Mitfahrgelegenheit.
Doch gerade ältere Menschen stehen damit vielfach vor einem Problem.
Vor allem alleinstehende ältere Frauen haben weder Auto noch Führerschein.
Früher brauchte man den auch garnicht - es gab in Habach eine Metzgerei und mehrere Geschäfte. Damit konnte man bereits den Grundbedarf an Dingen des täglichen Bedarfes decken.
Es gab Buslininen, die Habach mit Eppelborn verbanden - man konnte mit dem Sieben- oder Acht-Uhr-Bus fahren, mit dem Zwölf-Uhr-Bus und sogar mit dem Grubenbus.
Man kam mittags und man kam auch abends mit dem Sechs-Uhr-Bus am Abend wieder sicher nach Hause.
Die Busse fahren alle nicht mehr.
Und weil das so ist, deshalb gibt es jetzt den Eppelbus.
Die demografische Entwicklung macht ihn erforderlich.
Doch es gibt noch einen weiteren Grund für den Erhalt des Eppelbusses:
Mehr als 18.000 Menschen nutzen unsere kommunale Buslinie jedes Jahr - und zwar um ihren Bedarf an Dingen des täglichen Lebens hier bei uns in der Gemeinde zu decken.
Das ist eine Kaufkraftbindung, die Eppelborn dringend auch in Zukunft braucht - eine Kaufkraft in Millionenhöhe.
Wenn diese Kaufkraft erst einmal im Auto sitzt, bleibt sie nicht im Illtal. Dann fährt sie in die großen Märkte nach Lebach, nach Heusweiler oder in die Shopping-Tempel nach Neunkirchen und Saarbrücken.
Bisherige Experimente, die im Ansatz einem sogenannten Anruf-Taxi ähneln, sind in der Vergangenheit fehlgeschlagen. Somit scheint die feste Linie zurzeit die einzig sinnvolle Alternative zu sein.
Deshalb haben unser Habacher Ortsvorsteher Peter Dörr und ich uns mächtig ins Zeug gelegt und für den Eppelbus gekämpft - an unterschiedlichen Fronten innerhalb der CDU-Fraktion, in den Ausschüssen des Gemeinderates und auch über Parteigrenzen hinweg.
Wir sind froh und erleichtert, dass in der letzten Sitzung des Gemeinderates vor der Sommerpause die grundsätzliche Entscheidung für eine Neuausschreibung der Linien des Eppelbusses gefallen ist. Einstimmig!
Damit scheint der Eppelbus zunächst einmal für den Zeitraum von vier Jahren gesichert.
Ein Etappensieg für die Menschen, die nicht mehr so mobil sein können, wie andere.